Instant Messenger und die Marketing-Möglichkeiten

Unterschiede bei der Akzeptanz von Marken

Für Marketingzwecke eignen sich vor ­allem die in Europa weniger bekannten asiatischen Instant Messengern Line und Wechat. Beide Unternehmen setzen auf Geschäftsmodelle, die eine kommer­zielle Nutzung der Plattform ermöglichen. Wechat stellt Shop-Besitzern und Werbungtreibenden zwei Konzepte zur Verfügung. Mit einem Service-Account können Unternehmen vier Nachrichten pro Monat verschicken.
Diese erscheinen dann sehr präsent im Nachrichten-Stream der Nutzer. Mit Subscription-Accounts kann pro Tag eine Nachricht an die Follower ­geschickt werden. Allerdings werden sie nicht so prominent platziert. Überträgt man dies auf Facebook, so könnte die Meldung eines Service-Accounts mit einer privaten Nachricht, die eines Subscrip­tion-Account mit einer normalen Benachrichtigung ("Weltkugel-Symbol") verglichen werden.
Weil sich die Konkurrenz aus Japan und China dem Markt geöffnet hat, will nun auch Facebook diesen Weg einschlagen. Auf der diesjährigen Facebook Developer Conference (F8) in San Francisco gab das Unternehmen bekannt, den hauseigenen Facebook Messenger für Entwickler zugänglich zu machen.
Der Nachrichtenversand wird um zahlreiche Anwendungen ergänzt: So können Nutzer auch ­animierte Minifotostrecken im GIF-Format ver­schicken oder Bilder bearbeiten. Damit integriert Facebook Apps im Messenger und erschafft so ein kleines App-Universum.
Ausserdem führt das 2004 gegründete Unternehmen "Business for Messenger" ein. Der Dienst, der bislang mit ausgewählten Firmen in Amerika getestet wird, soll den Instant Messenger in einen Shop umwandeln. Wenn es nach Facebook geht, kauft der Interessent den Pullover von Versace künftig direkt im Instant Messenger und nicht mehr bei Amazon.
Die Nachrichten-App wird im Zuge der weltweit rasant fortschreitenden Digitalisierung zur Beratungs- und Verkaufs­plattform. Wer dieses Szenario für ­unwahrscheinlich hält, sollte sich an die Anfangszeiten von Facebook erinnern: Die Plattform war auch einmal ein Newsfeed ohne Werbung.

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