Hackerangriffe 19.10.2017, 09:02 Uhr

Autos lassen sich einfach hacken

Die Allianz-Versicherung warnt vor zunehmenden Hackerangriffen auf Autos. Einfallstor ist die offene OBD2-Schnittstelle vieler Fahrzeuge
(Quelle: zvg)
Hackerangriffe auf Autos könnten verheerende Folgen haben - und eine ursprünglich harmlose Schnittstelle für das Auslesen von Abgaswerten bietet ein Einfallstor für Kriminelle. Die Allianz-Versicherung fürchtet, dass es in den nächsten Jahren nicht bei den bisherigen vereinzelten kriminellen Attacken von Datendieben und -saboteuren bleiben wird.
«Heute sind moderne Autos rollende Computer», sagt Allianz-Geschäftsleitungsmitglied Joachim Müller. © pd
«Die Schutzmechanismen vor Hackerangriffen sind - gerade bei älteren Fahrzeugen - oft unzureichend», sagte Joachim Müller,  Sachversicherungschef bei der Allianz Deutschland. «Deshalb wird die Zahl der Angriffe auf vernetzte Fahrzeuge in den kommenden Jahren steigen.»
Der grösste europäische Versicherer steht mit seinen Sorgen nicht allein da. In der Autobranche gilt vor allem die OBD2-Schnittstelle als gefährdet, die seit Ende der neunziger Jahre in alle Fahrzeuge eingebaut ist. Diese ungesicherte Schnittstelle wurde bewusst offen gehalten und war ursprünglich für das Auslesen von Abgasdaten per Kabel in der Werkstatt gedacht, wie Maik Böres erläutert, Leiter «Future Mobility» bei BMW.
Inzwischen ermöglichen jedoch nachträglich installierte Smart Dongles für diese Schnittstelle die Datenübertragung per WLAN oder Sim-Card - damit lässt sich beispielsweise ein elektronisches Fahrtenbuch führen. Doch der Schutz gegen Eingriffe von aussen ist mangelhaft.



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