Prozess automatisiert 18.06.2020, 08:11 Uhr

Digitale Lösung hilft Kantonen beim Verarbeiten von Kurzarbeitsanträgen

Der Kanton Zürich wurde wegen Corona mit Kurzarbeitsanträgen überflutet. Deshalb verarbeitet er diese seit April digital. Zum Einsatz kommt ein Software-Roboter, der die Daten automatisch zum Bund übermittelt. Inzwischen verwendet auch der Kanton Aargau die Lösung.
(Quelle: Markus Spiske / Unsplash)
Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich mit Voranmeldungen von Kurzarbeit überflutet worden. Im März schnellte die Zahl der Gesuche dem Amt zufolge auf 30'000 hoch, bis Anfang Juni stieg diese auf über 32'000. Zum Vergleich: In wirtschaftlich ruhigeren Zeiten bearbeitet das AWA pro Monat etwa zehn Gesuche für Kurzarbeit. Aufgrund des massiven Anstiegs wurden Mitarbeitende aus anderen Abteilungen hinzugeholt. Auch der Bund schickte Hilfe, um die Gesuche abzuarbeiten. Wie das AWA im März mitteilte, entwickelte man für die effizientere Abwicklung im Einverständnis mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft ausserdem ein Webformular mit Robotics-gesteuertem Datentransfer in das Abrechnungssystem des Bundes (Computerworld berichtete).

Software-Roboter erledigt die Arbeit

SAP liefert nun nähere Infos zum Projekt. Denn die Lösung, die den Kanton Zürich bei der Abwicklung der Gesuche unterstützt, basiert auf Technologie des Software-Herstellers – genauer gesagt auf «SAP Intelligent Robotic Process Automation» (iRAP). Dabei handelt es sich laut Angaben des Unternehmens um einen Bausatz an Services für die Entwicklung intelligenter Bots. Sie nutzen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, damit Dialoge ohne manuelle Tastatureingaben ablaufen. Mitgeholfen hat bei der Entwicklung der Lösung ausserdem die IT-Beratungsfirma Prodyna.
Wie SAP mitteilt, funktioniert sie folgendermassen: Nach der Anmeldung per Zwei-Faktor-Authentifizierung führt das Webformular die Nutzer durch die einzelnen Schritte des Antrags. Dabei werden die einzelnen Feld-Eingaben geprüft und während der Antragstellung validiert. Gespeichert werden die Daten in XML-Dateien. Sobald alle erforderlichen Unterlagen hochgeladen sind, kann der Antrag digital übermittelt werden. Dazu holt der Software-Roboter die Dateien ab und extrahiert sie. Anhand von Geschäftsregeln des Kantons Zürich wird noch die Qualität des Antrags überprüft. Schliesslich speist der Roboter die Informationen automatisch in das Auszahlungssystem des SECO und legt den Antrag mit den Anhängen im Dokumentenmanagementsystem ab.



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