Industrial IoT 03.04.2019, 14:26 Uhr

Microsoft und BMW arbeiten an offener Fertigungs-Plattform

Microsoft und die BMW Group wollen gemeinsam eine offene Plattform für das IIoT auf den Weg bringen. Durch die Initiative soll die Entwicklung neuartiger Lösungen für die Industrie 4.0 vorangetrieben werden.
(Quelle: Hadrian / Shutterstock.com)
Microsoft und die BMW Group wollen gemeinsam die Produktionsprozesse beschleunigen und haben hierzu auf der Hannover Messe eine gemeinsame IIoT-Initiative angekündigt. Die Rentabilität der Fertigung werde bislang oft durch komplexe Softwaresysteme behindert, in denen die Daten in einzelnen Silos lagern und damit die Produktion ausbremsen, teilten die Unternehmen mit. BMW und Microsoft erhoffen sich von der sogenannten Open Manufacturing Platform (OMP), dass die Entwicklung intelligenter Fabriklösungen beschleunigt wird. Ausserdem sollen verschiedene Hersteller in der Automobilindustrie gemeinsam effektiver zusammenarbeiten können.

Microsoft wolle gemeinsam mit der BMW Group die Effizienz digitaler Produkte in der gesamten Branche verändern, sagte Microsoft-Manager Scott Guthrie. Bis Ende des Jahres werden auf der Plattform vier bis sechs Partnerunternehmen gemeinsam arbeiten können.

Freie Plattform für schnellere IIoT-Entwicklung

Die OMP diene den Partnerfirmen als eine Referenzarchitektur mit Open-Source-Komponenten auf Basis offener Industriestandards sowie offener Datenmodelle. Durch den Einsatz freier Lösungen ist der Datenaustausch und die Interoperabilität für eine nahtlose Zusammenarbeit mit bestehenden Komponenten gegeben. Das OMP ist kompatibel mit der bestehenden Referenzarchitektur für Industrie 4.0  und nutzt den industriellen Interoperabilitätsstandard OPC UA. Der standardisierte Ansatz erleichtert zudem das Training von Machine-Learning-Modellen.
Ein smarter Transport-Roboter im BMW-Werk in Regensburg.
Quelle: BMW Group
Anhand von industriellen Anwendungsfällen und Beispielcode können Mitglieder und andere Partner ihre eigenen Dienste und Lösungen entwickeln und gleichzeitig die Kontrolle über ihre Daten behalten. "Unser Engagement für den Aufbau einer offenen Gemeinschaft wird neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Fertigung schaffen", kommentiert Guthrie den Start der neuen Plattform weiter.
Aktuell sind allein auf der IoT-Plattform der BMW Group mehr als 3.000 Maschinen, Roboter und autonome Transportsysteme miteinander verbunden. Die technologische Basis bildet auch hier Microsoft Azure-Cloud mit seinen IoT- und KI-Tools. Aufbauend auf den bisher gewonnen Erkenntnissen will BMW zudem erste relevante Anwendungsfälle in die OMP-Gemeinschaft einbringen. Als Beispiel führt der bayerische Hersteller die zweite Generation seines autonomen Transportsystems im Werk in Regensburg an. Durch die zentrale Koordination des Systems konnte die Effizienz des Standorts deutlich gesteigert werden.



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