Wirecard spürt Corona-Krise

Covid-19

Das über die eigene Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen sei im ersten Quartal weitgehend im Rahmen der Erwartungen gewachsen, sagte Braun. Die Jahresprognose für das operative Ergebnis bestätigte Wirecard erneut, hier will das Unternehmen 1 bis 1,12 Milliarden Euro erreichen. "Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Finanzchef Alexander von Knoop. "Unser Neukundengeschäft entwickelt sich weiterhin stark."

Allerdings hätten die Covid-19-Auswirkungen einen negativen Effekt auf das Geschäft mit den wichtigen Kunden bei Fluggesellschaften und aus der Reisebranche gehabt. "Diese Effekte konnten wir weitestgehend durch Zuwächse im Online-Geschäft in den Bereichen Konsum- und Digitale Güter ausgleichen", sagte von Knoop.

Das Unternehmen macht sein Geschäft vorwiegend mit der Abwicklung von Zahlungen im Internet für mehr als 300.000 überwiegend kleine und mittlere Händler. Wirecard steht nach der mehrmonatigen Sonderprüfung der Bilanzen unter hohem Druck. Kritiker werfen dem Konzern Ungereimtheiten in den Büchern vor, die auch die Prüfer von KPMG in ihrem Bericht zum Teil nicht gänzlich ausräumen konnten.

Umbau im Vorstand

Nun wird der Vorstand umgebaut, Braun soll sich vor allem auf die strategische Entwicklung des Konzerns konzentrieren. Er ist mit sieben Prozent auch einer der grössten Aktionäre des Unternehmens. Der Amerikaner James Freis soll - von der Deutschen Börse kommend - als Compliance-Vorstand auf die Einhaltung von Regeln und auf die Grundsätze guter Unternehmensführung achten. Das Ressort von Brauns rechter Hand Jan Marsalek, der bisher fürs Tagesgeschäft zuständig war, wird anders ausgerichtet. Für Tagesgeschäft sowie für den Vertrieb sucht der Aufsichtsrat neues Spitzenpersonal zur Erweiterung des Managements.
Wirecard will nach all den Problemen seinen testierten Geschäftsbericht 2019 erst am 4. Juni vorlegen. Wann die detaillierten Zahlen aus dem ersten Quartal veröffentlicht werden sollen, steht noch nicht fest.



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