Facebook-Konzern 27.02.2023, 09:50 Uhr

Meta investiert in Chatbots und will "VR-Imperium" ausbauen

Meta will nach dem Wirbel um ChatGPT mit seiner Technologie LLaMA bei Chatbots mitmischen. Zudem haben US-Wettbewerbshüter ihren Widerstand gegen den Versuch des Konzerns aufgegeben, seine starke Position im VR-Geschäft durch einen Zukauf auszubauen.
(Quelle: Shutterstock/sdx15)
Facebook-Konzern Meta will bei Chatbots mitmischen: Metas Sprachmodell auf Basis künstlicher Intelligenz solle Forscher in ihrer Arbeit unterstützen, schrieb Gründer und Chef Mark Zuckerberg in einem Facebook-Beitrag am Freitag. Die Technologie trägt den Namen LLaMA.

Ein Meta-Sprecher sagte dem Finanzdienst Bloomberg, das System werde aktuell nicht in Meta-Produkten wie Facebook oder Instagram eingesetzt. Es solle auf künstliche Intelligenz spezialisierten Forschern zur Verfügung gestellt werden.

Chatbots wie ChatGPT wurden mit gewaltigen Mengen Text darin trainiert, menschliche Sprache zu imitieren. Dabei schätzen sie im Grunde, welches Wort als nächstes kommen soll. Auf diese Weise bilden sie Sätze und Texte, die auch von einem Menschen stammen könnten. Zugleich zeigte sich in Tests von ChatGPT, dass das Programm auf Fragen manchmal mit falschen Informationen antwortet und im Dialog mit Nutzern ausfällig werden kann.

ChatGPT wurde vom Start-up Open AI entwickelt und Ende vergangenen Jahres veröffentlicht. Das animierte erst Google und nun auch Meta dazu, mehr von der eigenen jahrelangen Entwicklung von Sprachmodellen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Microsoft ging unterdessen einen milliardenschweren Pakt mit Open AI ein.

US-Kartellwächter geben Widerstand gegen VR-Zukauf von Meta auf

US-Wettbewerbshüter haben ihren Widerstand gegen den Versuch des Facebook-Konzerns Meta aufgegeben, seine starke Position im Geschäft mit virtueller Realität durch einen Zukauf auszubauen. Nach einer Niederlage vor Gericht zogen sie ihre Einwände gegen die Übernahme der Firma hinter einer VR-Fitness-App zurück, wie aus einem am Wochenende veröffentlichten Dokument hervorgeht.

Bei virtueller Realität (VR) können Nutzer mit Spezialbrillen in digitale Welten eintauchen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg setzte früh auf das Geschäft mit dem Kauf des VR-Brillen-Pioniers Oculus im Jahr 2014. Der Konzern ist nun ein führender Akteur auf dem Markt mit Brillen und einer Plattform für VR-Inhalte. Zuckerberg gab zudem das Ziel aus, virtuelle Welten - das "Metaverse" - als Computer-Plattform zu etablieren. Damit hat auch die Änderung des Konzernnamens von Facebook zu Meta zu tun.

Die Firma Within Unlimited, die Meta kaufen will, steht hinter einer VR-Fitness-App mit dem Namen "Supernatural". Die Wettbewerbsbehörde FTC argumentierte, Meta mit seinem "VR-Imperium" wolle diesen Markt durch den Zukauf besetzen, statt mit einem eigenen Angebot um ihn zu konkurrieren. Ein Richter schmetterte jedoch die Forderung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Es sei unter anderem nicht erwiesen, dass Meta auf eigene Faust in den Markt eingestiegen wäre, erklärte er. Die FTC verzichtete bereits darauf, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen.

Die FTC fährt unter der von Präsident Joe Biden ernannten Chefin Lina Khan einen härteren Kurs gegenüber den grossen Tech-Konzernen, die in den USA lange von einer eher laschen Wettbewerbsaufsicht profitiert hatten. Unter anderem versuchte sie gerade, die Übernahme des Spielekonzerns Activision Blizzard durch Microsoft mit einer Klage zu verhindern.




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