Online-Reiseportal 19.10.2015, 09:22 Uhr

weekend4two: "Kurzurlauber suchen nicht gerne"

Im Oktober ist das Schweizer Reiseportal weekend4two in Deutschland gestartet. Mitgründer Marc Born spricht im Interview über seine ehrgeizigen Ziele und Unterschiede zwischen Schweizern und Deutschen.
Gründer Toni Rudolf, Roland Spring, Marc Born (von links)
(Quelle: weekend4two)
In der Schweiz gibt es weekend4two bereits seit 2008, in Deutschland ist der Online-Anbieter für Kurzurlaube im Oktober 2015 offiziell gestartet. Das Portal verzeichnet nach eigenen Angaben rund 15.000 Buchungen pro Jahr für Reisen innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland. Unsere Schwester INTERNET WORLD Business sprach mit Marc Born, der das Portal zusammen mit Toni Rudolf, Roland Spring gegründet hat, über die Ziele auf dem deutschen Markt.
An Reiseportalen mangelt es nicht im Netz. Was war der Anlass, mit weekend4two ein weiteres zu gründen?
Marc Born: Als ich 2007 mit meiner Freundin ein Wellness-Wochenende verbringen wollte, habe ich erschreckt festgestellt, dass es in der Schweiz keinen passenden Anbieter dafür gab, bei dem ich auf einen Blick eine gute Auswahl habe. Stattdessen musste ich mich bei jedem einzelnen Hotel durchklicken.
Worin unterscheidet sich Ihr Portal von den Angeboten der Konkurrenz?
Born: Bei uns liegt der Fokus ganz klar auf der Qualität. Wir haben weniger Angebote als die Mitbewerber, dafür bieten wir die Leistung eines Reisebüros. Wir stellen bewusst Zusatzleistungen zur Verfügung und organisieren auch Extrawünsche. Anfragen beantworten wir individuell. Der Kunde soll weniger suchen und vergleichen müssen, das ist Teil der Beratung. Menschen, die einen Kurzurlaub planen oder kurzfristig etwas buchen wollen, haben nicht die Zeit, zehn Stunden lang herum zu stöbern. Zudem sind Kundenbewertungen extrem wichtig für uns. Hotels mit zu vielen schlechten Bewertungen fliegen raus, ebenso wenn das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt.
Wen sehen Sie als Ihre grössten Konkurrenten?
Born: Direkte Konkurrenten sehen wir nicht, dafür aber einige indirekte. Etwa Jochen Schweizer im Bereich Abenteuerreisen, Mydays, Kurzurlaub.de oder auch Beauty24 im Wellness-Bereich.
Wie finanzieren Sie sich?
Born: Wir sind komplett eigenfinanziert. Am Anfang hat jeder Gründer etwa 1.000 bis 1.500 Stunden gratis gearbeitet. Wir arbeiten auf Provisionsbasis, es gibt keine Fixkosten für Hotels. Zusätzlich können sich Hotels auch Spezialplatzierungen kaufen.
Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen?
Born: Im Web gibt es einige schwarze Schafe, die grösste Herausforderung ist daher Vertrauen zu schaffen - sowohl bei den Kunden als auch bei den Hotels. Einen Kunden muss man innerhalb von drei bis vier Minuten überzeugen, da müssen wir unsere Botschaften klar vermitteln. In der Schweiz haben wir schon ein hohes Vertrauen, in Deutschland müssen wir uns das erst noch aufbauen.



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