Verkaufen über Marktplätze 09.12.2018, 10:16 Uhr

So lief der Relaunch bei Mustang Jeans

Mit einer zusätzlichen Anbindung an Online-Marktplätze optimiert Mustang Jeans die Warenverfügbarkeit bei den grossen Online-Versandhäusern Amazon und Zalando.
(Quelle: Mustang Jeans)
Mustang will den Digital-Anteil am Gesamtumsatz ausbauen, denn der stationäre Modehandel in Deutschland stagniert. Damit das gelingt, plant der Jeanshersteller, verstärkt über Online-Marktplätze zu verkaufen. Mit einer ­neuen Technik für den digitalen Vertrieb hat das Unternehmen die Voraussetzung dafür geschaffen. Im Oktober 2018 ging das neue System nach einer Entwicklungszeit von acht Monaten live.

Tradebyte bildet den Kern

Den Kern der digitalen Vertriebsstrategie bildet die Tradebyte-Software. Sie dient dazu, Produktdaten aus der Warenwirtschaft und Bestandsdaten aus dem Lager zusammenzuführen und sie an verschiedene Marktplätze weiterzureichen.
Da ­jeder Marktplatz andere Anforderungen an die Stammdaten stellt, sorgt das Tradebyte-System dafür, dass Amazon, Zalando, Aboutyou und andere die Daten so ­bekommen, wie sie sie brauchen. Ein Beispiel: Wenn in einer Produktbeschreibung das Wort "Zip Fly" steht, übersetzt Tradebyte den Begriff bei Bedarf in "Reissverschluss".
Quelle: Mustang Jeans
Mustang hatte bereits in der Vergangenheit Amazon oder Zalando mit ausgewählten Teilen der Kollektion beliefert. Die neue Lösung ermöglicht der Jeansmarke, eigenständig die gesamte Kollek­tion über unterschiedliche digitale Marktplätze zu verkaufen. Mustang behält die Hoheit über das Angebot, die Produktdarstellung und die Preise für die Artikel.
Über den Marktplatz von Zalando will Mustang die Internationalisierung angehen und testen, ob sich der Verkauf für die Jeansmarke in Nachbarländern wie Frankreich, der Schweiz und den Benelux-Staaten lohnt.
Der Online-Shop Mustang-jeans.com ist ebenfalls an Tradebyte angeschlossen und wird von der Lösung wie die Marktplätze behandelt. Die Tradebyte-Software ist auch das Bindeglied zwischen dem ­Online Shop und den stationären Filialen. Dietmar Axt, geschäftsführender Gesellschafter von Mustang, sagt: "Mit der ­Omnichannel-Ausrichtung wird der Offline-Handel mit dem Online Shop verknüpft. Für uns bietet der Ansatz eine Chance, den stationären Handel in der stark digital ausgerichteten Branche zu unterstützen."
Zur Verzahnung von ­Online und Offline gehört, dass der Store Finder im Web ausgebaut wird. Zudem kann online bestellte Ware in den Läden abgeholt oder auch zurückgegeben werden. Und im Laden können sich die Kundinnen und Kunden die Ware nach Hause liefern lassen ("ship to home").
Dietmar Axt, Geschäftsführer bei Mustang
Quelle: Mustang
Dass die Store Manager der Filialen im Online Shop eine Konkurrenz sehen, befürchtet Axt nicht: "Die Filialen gehören Mustang. Wir sehen uns als eine Firma. Wenn Kunden in einer Filiale bestellen und sich die Ware nach Hause liefern ­lassen, wird das dem Mitarbeiter als Provision angerechnet." Die Store Manager betrachten den Webshop als ihren Online Shop, bekräftigt Axt.




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