Nike verkauft online 85 Prozent mehr

Rückgang des physischen Einzelhandelsverkehrs

Nike rollt stationär nun weltweit sein KI-gestütztes Live-Konzept aus wie hier in Tokyo. Nike-App-User können hier erkannt werden.
Quelle: Nike
Die Umsatzentwicklung im ersten Quartal wurde durch das starke digitale Wachstum, geringere Umsätze im Grosshandelsgeschäft aber auch den Nike-eigenen Stores beeinträchtigt. Nahezu alle Nike-Türen waren während des Quartals in Nordamerika, EMEA und im Grossraum China geöffnet. Das entspricht etwa 90 Prozent der weltweiten Stores. Trotz einer Mehrheit der in diesem Quartal geöffneten Geschäfte verzeichnete Nike aufgrund der Auswirkungen von Covid-19 und sicherheitsbezogenen Massnahmen weiterhin einen Rückgang des physischen Einzelhandelsverkehrs auf dem gesamten Markt im Jahresvergleich. Dieser wurde teilweise durch höhere Konversionsraten ausgeglichen. In EMEA kehrte man zu einem Wachstum von 5 Prozent zurück, angeführt von einem dreistelligen Wachstum im digitalen Bereich. Der Umsatz in China stieg um 6 Prozent, angeführt von digitalen und Nike Factory Stores.
"Nike erholt sich schneller auf der Grundlage einer sich beschleunigenden Markendynamik und des digitalen Wachstums sowie unserer unermüdlichen Konzentration auf die Normalisierung von Angebot und Nachfrage auf dem Markt", so CFO Matt Friend. "Wir investieren weiterhin in Fähigkeiten, die unsere verbraucherorientierte digitale Transformation vorantreiben und so langfristiges Wachstum und Rentabilität für Nike fördern werden".

Nike-App-Nutzer können mit Käufen im Netz verknüpft werden

Laut Friend hätten sich die über die NikePlus-App erzielten Erlöse im Laufe des Quartals um 150 Prozent gesteigert. Ebenso sei die Zahl der aktiven App-Nutzer dreistellig gewachsen, und auch die Zahl der Workouts in der Nike Run-App habe deutlich zugelegt. Durch die Verbraucherdaten der Nike App-Nutzer im stationären Handel könne der Konzern die Kundendaten mit den entsprechenden Käufen im E-Com verknüpfen.
"In diesem dynamischen Umfeld kann niemand mit unserem Tempo bei der Einführung innovativer Produkte und der tiefen Verbundenheit unserer Marke mit den Verbrauchern mithalten", so Nike-CEO John Donahoe.
Quelle: Nike
Der Umsatz der Marke Nike lag mit 10 Milliarden US-Dollar auf Vorjahresniveau, was auf ein zweistelliges Wachstum bei Nike Direct sowie auf ein Wachstum bei Sportswear und der Marke Jordan zurückzuführen ist. Dies wurde durch Rückgänge im Grosshandelsgeschäft ausgeglichen. Der Umsatz von Converse belief sich auf 563 Millionen US-Dollar (Plus 2 Prozent). Hauptsächlich sei diese Entwicklung auf die starke Nachfrage in Europa und im digitalen Bereich weltweit zurückzuführen.
Die Bruttomarge ging Corona-bedingt um 90 Basispunkte auf 44,8 Prozent zurück. Werbeaktionen zum Abbau von Überbeständen auf dem gesamten Markt und höhere Lieferkettenkosten waren die Hintergründe. Diese Faktoren wurden leicht durch günstige Vollpreis-Produktmargen und die Auflösung bestimmter Rückstellungen aus früheren Quartalen in Verbindung mit Kosten für die Stornierung von Bestellungen aufgrund einer unerwartet hohen Verbrauchernachfrage ausgeglichen.

Digitales Marketing statt Live-Sportveranstaltungen

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten sanken um 11 Prozent auf 3,0 Milliarden US-Dollar. Die Marketing-Ausgaben beliefen sich auf 677 Millionen US-Dollar. Dieser Rückgang von 33 Prozent sei in erster Linie auf niedrigere Ausgaben zurückzuführen, da Live-Sportveranstaltungen überwiegend verschoben oder abgesagt wurden, was durch fortgesetzte Investitionen in digitales Marketing zur Unterstützung der gestiegenen digitalen Nachfrage leicht ausgeglichen wurde.
Die Erwartungen der Analysten konnte Nike mit diesen Quartalszahlen übertreffen. Anleger liessen die Aktie nachbörslich zunächst um mehr als acht Prozent steigen.



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