Media Markt Schweiz bald unter chinesischer Flagge?  

Meinung: Fernost fasst Fuss

JD will in Europa Fuss fassen. Kommt es zu einer Übernahme, wäre Ceconomy mit umgerechnet einem Börsenwert von rund 1 Mrd. Franken fast schon ein Schnäppchen, vor allem aber eine günstige Eintrittskarte in den europäischen Einzelhandelsmarkt - online wie auch stationär mit den vorhandenen Ladengeschäften, versteht sich. Der Clou: Der chinesische Onlinehändler hätte mit einem Male einen funktionierenden Zugang respektive so etwas wie eine Seidenstrasse für seine Waren in Europa etabliert.
Quelle: PCtipp
Für die Schweizer Elektro-Einzelhandel-Landschaft bedeutet dies ebenso ein Paukenschlag. Media Markt, der zwar keinesfalls schlecht performt, bekäme aber plötzlich einen direkten Zugang zu den chinesischen Waren respektive Handelsketten. Und da muss man wohl auch kein Prophet sein, dass daraus wiederum ganz schnell ein neuer Preisdruck entstehen könnte, der alle anderen im Schweizer Markt befindlichen Händler empfindlich treffen könnte.

Es wird an allen Ecken und Enden gebohrt

Allerdings, auch das sei gesagt, bohren bereits andere Händler, schon seit längerer Zeit, mehr oder weniger dicke Bretter. Allen voran Amazon. So greift der amerikanische Online-Händler immer stärker ein. Viele seiner Produkte lassen sich mittlerweile problemlos über den Shop bestellen und in die Schweiz direkt in den Briefkasten oder vor die Türe liefern. Daneben machen sich Aber auch andere, ebenso rein auf den Onlinehandel spezialisierte Unternehmen wie Aliexpress, Shein oder ganz neu Temu machen sich breit. Diese verkaufen Kleidung, Elektronik bis hin zu Haushaltswaren sehr billig, und liefern ebenso in die Schweiz. Vor allem Temu geht hier mit einer äusserst aggressiven Werbung, die vor allem junges Volk anspricht, dabei aber auch extrem günstige Preise bietet, zu Werke.
Zu viel Konkurrenz ruiniert das Geschäft? Etablierte Schweizer Händler müssen sich wohl oder übel auf weiteren Wettbewerb einstellen. Vornehmlich aus Fernost. Zwar belebt Konkurrenz ja bekanntlich das Geschäft. Zuviel davon dürfte aber auf Dauer wohl keinem schmecken. Das Problem an der Sache: Der Markt, so wie er derzeit aufgestellt ist, will immer tiefere Preise, Kunden dabei aber keinesfalls auf Qualität verzichten. Ob das auch noch in Zukunft immer weiter so funktioniert, ist mehr fraglich. So, oder so: Sicherlich steckt in dem Mischverhältnis viel Sprengkraft drin. Richtig problematisch wirds, wenn sich der berühmte Funke entzündet…



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