Marktplatzfieber im Online-Handel

Mit externen Partnern zusammenarbeiten

Ganz ähnliche Pläne verfolgt auch Torsten Toeller, der Inhaber der Heimtierbedarfskette Fressnapf. Das Krefelder Unternehmen hatte den Start in den Online-Handel verschlafen. Im Internet macht heute der Rivale Zooplus deutlich mehr Umsätze. Doch bis 2025 will Toeller Fressnapf zu einer Plattform ausbauen, die nicht nur Tierfutter und Zubehör verkauft, sondern mit ihren Läden, Apps und Online-Angeboten für praktisch alle Probleme der Tierhalter von der Beratung beim Kauf über die medizinische Versorgung bis zur Vermittlung eines Hundesitters eine Antwort bietet.
Dazu will auch er mit externen Partnern zusammenarbeiten. Der Aufbau der Plattform werde teuer, prognostizierte Toeller bei der Bekanntgabe der Pläne im vergangenen Jahr. "Aber das ist gut so. Denn unsere Wettbewerber können sich das nicht leisten."
Der EHI-Online-Experte Hofacker hält solche serviceorientierten Strategien für durchaus erfolgversprechend. "Es geht darum, möglichst massgeschneiderte Lösungen für die Probleme der Kunden zu bieten. Da können die grossen Generalisten wie Amazon bislang noch nicht mithalten", sagt er. "Amazon ist eine sehr komfortable Einkaufsmaschine, aber sie ist längst noch nicht optimal für alle Probleme der Kunden."
Ungeachtet des aktuellen Gründungsfiebers sieht aber auch Hofacker nur ein begrenztes Potenzial für neue Marktplätze. "Überleben werden am Ende wohl in jedem Bereich - ob Beauty, Elektronik oder Auto - nur einige wenige Plattformen."



Das könnte Sie auch interessieren