Joint Venture arbeitet an Shopping-Lösung für das Auto

Drei Anwendungsbeispiele

Concardis und IAV haben drei Anwendungsbeispiele vor Augen:
  • Den Spontankauf: Der Fahrer benötigt unterwegs schnell noch etwas aus einem Geschäft und erfährt über den Marktplatz, wo der nächste Anbieter ist.
  • Eine Wunsch- oder Einkaufsliste: Zu Hause erstellt, wird sie über die Cloud auf den Bildschirm im Auto übertragen. Die Navigationslösung schlägt die beste Route für die Erledigung der Einkäufe vor. Zudem könnte der Marktplatz Autofahrern den Weg zur nächsten Pick-up-Station von online bestellter Ware zeigen.
  • Push-Funktion: Die Händler haben die Möglichkeit, ihre Angebote oder Werbebotschaften an die Marktplatzkunden zu senden, die sich im Umkreis befinden. Dieser Schritt soll erst in einer zweiten Phase verwirklicht werden. Die Kunden bleiben dabei anonym. Der Händler bekommt lediglich einen Überblick darüber, welche "Nachfragepotenziale" es in seiner Nähe gibt, beschreibt Hagemann die Idee.
Für Händler gebe es keine Mindest­voraussetzung für die Teilnahme an dem Marktplatz. Man sei nach allen Seiten ­offen, so der Chief Sales Officer.
Noch ist der Automotive-Marktplatz ein "Proof of Concept", also eine Studie. Deswegen gibt es noch nicht viele konkrete Details. Die Lösung wird über die Cloud verwaltet, gehostet wird sie in Deutschland. Für den Betrieb des Marktplatzes planen Concardis und IAV, ein gemein­sames Unternehmen zu gründen, wann genau, ist noch offen.

Kosten für Händler noch unklar

Auch die Händlergebühren für den Marktplatz stehen noch nicht fest. "Die Tarife sind noch nicht ausdiskutiert", sagt Hagemann. Die Gebühren werden auch davon abhängen, wie die Autohersteller den Marktplatz einsetzen werden.
Bis Mitte des Jahres soll der erste Entwurf der Marktplatzlösung fertig sein. Noch gibt es keine Verträge, weder mit Fahrzeugherstellern noch mit Händlern. Spätestens in zwei Jahren soll die Lösung so weit entwickelt sein, dass sie serienmässig in Pkw eingebaut werden kann, vorher sollen aber schon einzelne Pilotprojekte starten.
Die schnellen Veränderungen in der ­digitalen Einkaufswelt werden an dem rollenden Marktplatz nicht spurlos vorübergehen, ist sich Hagemann sicher: "In zwei Jahren wird der Marktplatz sicherlich ­etwas anders aussehen, als wir ihn uns heute vorstellen."



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