Fashion-Händler
18.05.2022, 07:04 Uhr

Bonprix steigert Umsatz - und stellt Onlinehandel in Russland ein

Bonprix bleibt weiter profitabel und kann seine Umsatzerlöse um 10 Prozent von 1,76 Milliarden Euro auf 1,94 Milliarden Euro steigern. Zuwächse gab es vor allem im osteuropäischen und skandinavischen Raum. Das russische Onlinegeschäft wird jedoch eingestellt.
(Quelle: Shutterstock/Sharaf Maksumov)
Erfolgszahlen für Bonprix in einer Zeit, in der sich so manch einer vom Corona-Höhenflug auf dem Boden der Tatsachen wiederfindet: Das Modeunternehmen konnte seine Umsatzerlöse um 10 Prozent von 1,76 Milliarden Euro auf 1,94 Milliarden Euro bei stabiler Rendite (EBIT-Marge) steigern. Damit wächst die Otto-Tochter nach eigenen Angaben auch im 13. Jahr in Folge profitabel.
"Die Geschäftsentwicklung und das zweistellige Umsatzplus von rund 10 Prozent zum Vorjahr sind für uns ein grosser Erfolg. Uns ist es sehr gut gelungen, neue Marktchancen in den Ländern durch die beschleunigte Digitalisierung zu nutzen, in vielen Märkten Neukunden zu gewinnen und uns so als internationale digitale Fashion Brand weiterzuentwickeln", kommentiert Kai Heck, für den Finanzbereich verantwortlicher Geschäftsführer bei Bonprix. 

Blick auf die Länder

Deutschland bleibt als Heimat- und Kernmarkt erfolgreich; insgesamt stieg der Umsatz bis zum Ende des Geschäftsjahres um rund 10 Prozent zum Vorjahr auf knapp 750 Millionen Euro. Über 5 Millionen aktive Kunden ordern in Deutschland Fashion und mehr bei dem Hamburger Unternehmen. 
Erfolgreich waren auch die osteuropäischen Länder, vor allem Tschechien, Ungar und die Slowakei mit Wachstumsraten im höheren zweistelligen Bereich (über 20 Prozent), aber auch Polen und Ungarn konnten zweistellig zulegen.
Das russische Onlinegeschäft indes gibt Bonprix auf. In den vergangenen Jahren zeigte sich hier eine zunehmend schwache Geschäftsentwicklung und Bonprix Russland verzeichnete im Geschäftsjahr einen Umsatzverlust in Höhe von über 30 Prozent auf einen nur noch mittleren zweistelligen Millionenbetrag. "Nach einer notwendigen Neubewertung der Zukunftsfähigkeit seines dortigen Handelsgeschäfts zieht sich die Marke vom russischen Markt zurück. Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entziehen dem Unternehmen die Grundlage für ein wirtschaftliches Geschäftsmodell in Russland." Die Entscheidung, den Onlinehandel dort aufzugeben, fiel bereits im März.
"Die Entscheidung, unser langjähriges E-Commerce-Geschäft in Russland zu beenden, ist uns nicht leichtgefallen, aber wir sehen für unser Unternehmen keine Perspektive mehr im Land. Mein Dank gilt den Kollegen in Russland und Deutschland für ihren grossen Einsatz in den zurückliegenden Jahren", so Richard Gottwald, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Bonprix und verantwortlich für den internationalen Vertrieb. Das Unternehmen fokussiere sich nun darauf, für die betroffenen Mitarbeitenden sozialverträgliche Lösungen zu entwickeln und wo möglich interne Anschlussmöglichkeiten zu prüfen.  

Digitaler Fokus

Einen zentralen strategischen Schwerpunkt habe Bonprix auch im Geschäftsjahr 2021/22 darauf gelegt, sein Profil als digitale Fashion Brand weiter zu schärfen und die Kundenbindung über die digitalen Kanäle weiter voranzutreiben. Grundlage hierfür würden die Nutzer-bezogene Personalisierung des Webshops sowie die inhaltliche Weiterentwicklung und Internationalisierung der App bilden - verbunden mit Investitionen in App-Install-Kampagnen.
Daneben setzte das Unternehmen auf den Ausbau seiner Social-Media-Aktivitäten und Liveshopping-Events. 

Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23 

"Das Geschäftsjahr 2021/22 war eines der stärksten in der Geschichte von Bonprix und wir sind sehr zufrieden über den erfolgreichen Abschluss", kommentiert Richard Gottwald die erfreuliche Geschäftsentwicklung. Im laufenden Geschäftsjahr gilt es für Bonprix vor dem Hintergrund herausfordernder Rahmenbedingungen für den globalen Handel, neuen Anforderungen wie Preissteigerungen in der Beschaffung und einer gedämpften Konsumstimmung zu begegnen.
Dazu erklärt Gottwald abschliessend: "Das Geschäftsjahr ist herausfordernd, dennoch sehe ich uns für die weiterhin äusserst volatile Marktlage gut aufgestellt. Unser Ziel ist es, im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022/23 unsere strategischen Themen voranzutreiben und weiter ambitioniert und mit hoher Qualität in Richtung unserer Kunden zu arbeiten."



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