Serie, Teil 2 16.04.2018, 06:42 Uhr

Affiliate Marketing für den Handel

Mit Affiliate Marketing lässt sich nicht nur Geld verdienen, es können auch neue Umsatzpotenziale erschlossen werden. Wie lassen sich diese Affiliate-Strategien gestalten, welche Voraussetzung gibt es und wie sehen die Trends aus?
(Quelle: shutterstock.com/rassco)
Von Tobias Allgeyer, Regional ­Vice President, France, ­Nordics & CEE bei CJ Affiliate by Conversant
Affiliate Marketing bedeutet nicht einfach, ein Banner auf der eigenen Homepage zu schalten, um nebenbei Geld zu verdienen. Affiliate Marketing stellt zwar auch für kleine Webseiten eine gute Monetarisierungsmöglichkeit dar, doch wird der grösste Teil der Affiliate-Umsätze in Deutschland hauptsächlich über reichweitenstarke Publishing-Seiten und professionelle Affiliate-Projekte generiert. Der erste Teil dieser Serie gab bereits einen Überblick über Affiliate-Marketing-­Basics sowie Entstehung und Bedeutung der Branche. Doch was braucht ein professionelles Programm-Management und welche Trends zeichnen sich für die Zukunft ab? Genau darum soll es diesmal gehen.

Tracking-Methoden und ihre Kombinationen 

Erfolgreiche Affiliate-Programme sind durch zielgerichtetes Tracking bedingt. Spezielle Anforderungen haben zur Etablierung einiger Varianten geführt. Zu diesen zählen Cookie Tracking, Server-2-Server (S2S) sowie Fingerprint-Verfahren.
Unter dem berühmten Cookie Tracking versteht man einen Link, der aus dem Inhalt der Adresszeile eines Browsers (URL) besteht sowie bestimmte Parameter oder Identifikationsschlüssel (ID) beinhaltet. Beim Cookie Tracking erhält jeder Publi­sher im Affiliate-Netzwerk eine eigene, gleichbleibende ID, die durch eine Verlinkung im Werbemittel weitergegeben wird. Durch ein Pixel und ein Cookie wird dann diese ID aus der URL entnommen und zum Beispiel der Wert eines Warenkorbs oder der besuchten Produktseite an das Affiliate-Netzwerk übertragen.
Beim S2S-Tracking muss der Advertiser eine Anfrage zur URL stellen. Beim Klicken auf das Werbemittel liefert das Affiliate-Netzwerk dem Advertiser einen dynamischen Parameter, wie Programm-ID oder Affiliate-ID, über die Link-URL. Diese speichert der Advertiser für seine Auswertungen und benötigt dabei keine Cookies. Das Fingerprint Tracking liefert weitere Informationen wie verwendetes Device, Webbrowser oder Betriebssystem des Users. Diese Daten dienen der Erstellung einer digitalen Signatur, eines Fingerabdrucks im System des Partnernetzwerks.
Mittlerweile setzen Affiliate-Marketing-Anbieter nicht nur auf ein Verfahren und kombinieren die Tracking-Methoden. So kann, wenn ein Pixel auf einer Bestellbestätigungsseite aufgerufen wird, zunächst geprüft werden, ob der Browser des Users ein Text-Cookie mit passenden Informationen aufweist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird nach einem Flash-Cookie, eine an Adobe-Flashplayer gebundene Datei, gesucht. Fehlt auch diese, können die Fingerprint-Variablen ausgelesen und mit der Netzwerk-Datenbank abgeglichen werden. Das Verfahren kann zwar keine hundertprozentige Zuordnung gewährleisten, ist jedoch ein Mittel, um die Customer Journey zu verfolgen. Hier kommen auch Tracking-Weichen ins Spiel, die es ermöglichen, die Touchpoints der Nutzer mit Werbemitteln innerhalb ihrer Customer Journey zu erfassen. Gute Tracking-Weichen bilden die gesamte Customer Journey ab, also auch die User-Kontakte abseits der Werbemittel des Affiliate-Netzwerks.



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