Zukunft der Arbeit 12.06.2020, 08:00 Uhr

Deloitte Studie: Enge Verbindung von Mensch und Technik als Chance in der Krise

Laut aktueller Ausgabe der Deloitte-Studie "Human Capital Trends" hat sich die Arbeitsweise in Unternehmen durch die Corona-Krise grundlegend verändert. Die Analyse zeigt, auf welche Themen die Unternehmen zur Krisenbewältigung setzen sollten.
Julian Mauhart, Partner im Consulting bei Deloitte Österreich: "Mehr Geld in die Hand zu nehmen reicht nicht. Mindestens genauso wichtig ist zu wissen, welche Kompetenzen man entwickeln muss. Nur 17 Prozent der Befragten sagen, dass sie diese überhaupt benennen können."
(Quelle: Deloitte Österreich)
Durch die Corona-Krise wurden vielerorts Strukturen aufgebrochen und bestehende Werte in Frage gestellt. Unternehmen müssen sich fragen, wie sie die Zukunft der Arbeit gestalten und wo sie ihre Prioritäten setzen wollen. Die technologischen Potenziale sind laut Deloitte enorm, die Vorbehalte und Barrieren gegenüber der Technisierung jedoch ebenso. Erst wenn es Unternehmen gelingt, Technologie und menschliche Bedürfnisse zusammenzubringen, werden sie deren Potenziale gerade in Krisenzeiten ausschöpfen können. Deloitte hat in der neuen Ausgabe der jährlich erscheinenden Studie „Human Capital Trends“ insgesamt 9.000 Führungskräfte aus 119 Ländern, darunter auch Österreich, zur Entwicklung der Arbeitswelt befragt. Die Analyse zeigt, auf welche Themen die Unternehmen zur Krisenbewältigung setzen sollten.

Zugehörigkeitsgefühl als Treiber von Engagement und Flexibilität

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist vor allem eines zentral: Die physische und mentale Gesundheit der Menschen. Bereits vor COVID-19 sahen 96 Prozent der befragten Führungskräfte das Wohlergehen der Arbeitnehmer als zentrale Unternehmensverantwortung. Auch das Zugehörigkeitsgefühl der Mitarbeiter ist ein wichtiger Aspekt: Für 79 Prozent der Befragten ist das in den nächsten Monaten ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg – doch erst 13 Prozent haben bereits Strategien entwickelt, um das Zugehörigkeitsgefühl in der Belegschaft zu stärken. „Zugehörigkeit entsteht aus drei Komponenten: Die grundlegende Komponente ist, sich gut aufgehoben zu fühlen – so wie man ist. Dazu braucht es auch Fairness und Respekt. Die zweite Komponente ist die persönliche Verbundenheit mit den Kollegen und Teams. Die dritte Komponente betrifft die Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen sowie die Überzeugung, einen wesentlichen Beitrag zu diesen Zielen zu leisten“, erklärt Julian Mauhart, Partner im Consulting bei Deloitte Österreich. Wenn diese drei Komponenten der Zugehörigkeit zusammenspielen, steigt laut Studie die Wahrscheinlichkeit, die finanziellen Unternehmensziele zu erreichen auf das Doppelte, die Innovationskraft und Agilität sogar auf das Sechsfache.

Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner


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