Gaia-X 29.10.2019, 13:11 Uhr

Digital-Gipfel: Vorstellung von europäischem Cloud-Projekt

Europäische Unternehmen und Behörden sollen eine vor Ort entwickelte Cloud-Infrastruktur bekommen, die sie unabhängig von Angeboten der US-Giganten macht. Das Ziel ist klar, wichtige Details zum Umsetzung noch offen.
Das Cloud-Netzwerk Gaia-X soll europäischen Firmen den Weg zu digitalen Geschäftsmodellen ebnen.
(Quelle: Ole Spata/dpa)
Das ambitionierte Projekt für eine europäische Daten-Infrastruktur als Alternative zu Diensten amerikanischer Internet-Riesen wird am Dienstag offiziell vorgestellt. Das Cloud-Netzwerk Gaia-X soll unter anderem europäischen Firmen den Weg zu digitalen Geschäftsmodellen ebnen und auch helfen, mit Hilfe von Datenanalyse Krankheiten wie Krebs zu bekämpfen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) präsentiert das Vorhaben auf dem Digital-Gipfel in Dortmund.
In einem Papier, das der dpa vorliegt, werden zwar ausführlich die Grundsätze und mögliche Anwendungsbereiche von Gaia-X beschrieben. Auf diverse praktische Fragen wie Kosten, Finanzierung oder Bedarf an Software-Entwicklern geht es jedoch nicht ein.
Zugleich soll es schnell gehen: Für das zweite Quartal des kommenden Jahres sind erste Tests des technischen Konzepts geplant. Ende 2020 solle der Livebetrieb mit ersten Anbietern und Anwendern starten. Frankreich gilt als weitere treibende Kraft hinter dem Riesen-Projekt.

Jobs und Wertschöpfung sichern

"Die existierenden Cloud-Angebote werden von aussereuropäischen Anbietern mit hoher Marktmacht und schnell skalierenden Cloud-Infrastrukturen dominiert", räumen die Autoren des Papiers ein. Europäische Alternativen seien allenfalls in fachspezifischen Nischen aktiv. Dagegen werde Gaia-X "die Grundlage eines offenen, digitalen Ökosystems, mit dessen Hilfe Unternehmen und Geschäftsmodelle aus Europa heraus weltweit wettbewerbsfähig skalieren können". Das solle Jobs und Wertschöpfung sichern.
Zu Umsetzung der Daten-Infrastruktur sei "eine zentrale, europäisch getragene Organisation" notwendig, heisst es in dem Papier. Eine Möglichkeit sei die Gründung einer Europäischen Genossenschaft, an der sich interessierte Partner beteiligen könnten. Das Netzwerk soll Unternehmen jeder Grösse vernetzen - "vom Industriekonzern über Mittelständler bis hin zu Start-ups".



Das könnte Sie auch interessieren