Amazon, Booking.com und Co 25.10.2019, 13:03 Uhr

Unternehmen stehen Plattformen skeptisch gegenüber

Plattformen wie Amazon oder Booking.com sorgen bei Unternehmen trotz der Potenziale eher für Skepsis. Die Mehrheit geht davon aus, dass solche Plattformen mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom.
(Quelle: shutterstock.com/bsd)
Unternehmen in Deutschland stehen laut einer aktuellen Studie digitalen Plattformen nach dem Vorbild etwa von Amazon oder Booking.com trotz der grossen Potenziale oft noch zögerlich gegenüber. Insgesamt zeigten sich die Firmen in der Einschätzung von Chancen und Risiken gespalten, wie die Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergab.
Demnach gehen 63 Prozent der Unternehmen davon aus, dass die Nutzung digitaler Plattformen mehr Vorteile als Nachteile bringt, gut ein Viertel (27 Prozent) befürchten jedoch eine Gefährdung ihres Geschäfts. "Die Bedeutung und gerade auch die Chancen digitaler Plattformen werden in der deutschen Wirtschaft noch immer unterschätzt", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. 45 Prozent der Unternehmen bieten der Studie zufolge Produkte oder Dienstleistungen auf einer Plattform bereits an, 44 Prozent kaufen über sie ein. Jeweils fünf Prozent betreiben eine Plattform mit oder ohne Partner. Allerdings sagen 30 Prozent, solche Plattformen seien für sie nicht relevant. Als wichtigste Vorteile nannten die befragten Unternehmen vor allem die Schaffung eines breiteren Angebots (74 Prozent), die Erschliessung neuer Kundengruppen (72 Prozent) und die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens (68 Prozent). Mehr als die Hälfte (57 Prozent) erhoffen sich eine Umsatzsteigerung mit ihrem bestehenden Angebot, 42 Prozent erwarten zusätzliche Umsätze mit neuen Produkten.

Monopolbildung durch digitale Plattformen

Eine häufig geäusserte Sorge (52 Prozent der Befragten) sei die potenzielle Monopolbildung durch digitale Plattformen. Das sei jedoch ein "Märchen", sagte Berg. Gerade im E-Commerce gebe es zwar wenige globale Player wie etwa Amazon, eBay oder Alibaba. Daneben sei jedoch eine ganze Reihe nationaler Plattformen entstanden, etwa Otto, Real und Idealo als Generalisten sowie Spezialisten wie Home24, Zalando oder Mirapodo. Auf jedem Markt gebe es Platz für mehr als eine digitale Plattform, sagte Berg. Und es profitierten nicht nur die Betreiber.
Chancen und Risiken digitaler Plattformen sind auch das Schwerpunktthema des Digital-Gipfels, den die Bundesregierung gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in der kommenden Woche in Dortmund veranstaltet.



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