Tarifstreit bei Autozulieferer 20.04.2017, 08:49 Uhr

Tesla-Chef gibt Jobgarantie bei Grohmann

Nach der Übernahme des deutschen Maschinenbauers Grohmann ist Tesla im Clinch mit der IG Metall. Diese will einen Tarifvertrag und droht mit Streik. Tesla betont nun, die Jobs seien sicher und verspricht Aktien.
(Quelle: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com)
Tesla-Chef Elon Musk hat den Mitarbeitern von Grohmann mehr Geld angeboten.
Quelle: Heiko Junge
Tesla-Chef Elon Musk gibt im Streit mit der IG Metall eine Jobgarantie für die Mitarbeiter des übernommenen deutschen Autozulieferers Grohmann. Die Firma spiele eine wichtige Rolle für die Zukunft des Elektroauto-Herstellers. Sowohl die Belegschaft als auch die Produktion am Grohmann-Sitz in Prüm in Rheinland-Pfalz sollen ausgebaut werden, schrieb Musk in einem Brief an die Mitarbeiter, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
"Aus all diesen Gründen möchte ich unmissverständlich jedermann bei Tesla Grohmann versichern, dass wir nicht auf absehbare Zeit, und ganz sicher nicht in den nächsten fünf Jahren einen Personalabbau durchführen oder betriebsbedingte Kündigungen aussprechen werden", versprach Musk. "Auch nach diesen fünf Jahren erwarten wir weiteres Wachstum bei Tesla Grohmann und keinen Personalabbau."

IG Metall fordert Tarifvertrag

Grohmann baut automatisierte Maschinen für die Fahrzeugproduktion. Für Tesla sind die Anlagen unter anderem bei der Fertigung des Volumen-Modells Model 3 wichtig, die im Sommer anlaufen soll. Die IG Metall fordert einen Tarifvertrag und drohte zuletzt mit Streik.
Tesla erklärte dazu, man spreche direkt mit den Mitarbeitern und sei bereit für einen Arbeitskampf. "Wir erwarten keine Folgen für den Zeitplan beim Model 3." Grohmann soll unter dem Dach von Tesla nur noch die eigene Produktion beliefern. Verträge mit anderen Herstellern wie Daimler laufen aus.
Das Unternehmen war auch schon vor der Übernahme durch Tesla Ende 2016 nicht tarifgebunden. Die Gewerkschaft hatte nun die Aufnahme von Tarifverhandlungen für die Firma mit 680 Beschäftigten gefordert. Die Gewerkschaft habe vom Unternehmen eine unbefriedigende Antwort ohne Rechtssicherheit bekommen, sagte Patrick Georg von der IG Metall Trier. Diese Woche solle geprüft werden, ob künftig nach anderen Massnahmen auch Streiks möglich seien.
Derzeit liege das Lohnniveau um etwa 25 bis 30 Prozent unter dem Tarifgehalt, sagte Betriebsratschef Uwe Herzig jüngst der "Welt am Sonntag".



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