Generationencheck
03.09.2025, 08:00 Uhr
Mollie-Studie: Konsumverhalten nach dem Sommer 2025
Eine aktuelle Mollie-Studie zeigt, wie sich Konsumgewohnheiten nach dem Sommer 2025 verändert haben. Für Händler ergeben sich daraus klare Handlungsfelder – von Preisstrategien über Nachhaltigkeit bis hin zu digitalen Services.
Nachhaltigkeit und Preisbewusstsein prägen das Einkaufsverhalten nach dem Sommer 2025.
(Quelle: Shutterstock / maxbelchenko)
Eine neue Studie des Payment-Dienstleisters Mollie hat das Konsumverhalten in Deutschland nach dem Sommer 2025 untersucht. Befragt wurden mehr als 2.000 Konsumenten und Konsumentinnen aus verschiedenen Generationen. Die Ergebnisse zeigen klare Trends, die auch für die Fahrradbranche von hoher Bedeutung sind.
Preis, Nachhaltigkeit und Zahlungsmethoden
Laut Studie achten 72 Prozent der Befragten stärker auf Preise und Rabatte als noch vor einem Jahr. Besonders deutlich ist dies bei der Generation Z (78 Prozent) und den Millennials (74 Prozent). Für Fahrradhersteller und -händler bedeutet dies: Kundinnen und Kunden erwarten attraktive Angebote und transparente Preisgestaltung, ohne dass die Produktqualität leidet.
Nachhaltigkeit ist für 64 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher ein entscheidendes Kaufkriterium. Hierbei dominieren Millennials (69 Prozent) und Gen Z (66 Prozent), während ältere Konsumentinnen und Konsumenten etwas weniger Wert darauf legen (Gen X: 58 Prozent, Babyboomer: 52 Prozent). Für die Fahrradbranche ergeben sich Chancen, über langlebige Materialien, CO2-neutrale Produktion und Recyclingkonzepte zu punkten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt auf Zahlarten. 54 Prozent der Befragten bevorzugen digitale Wallets (z. B. Apple Pay, Google Pay), während 47 Prozent Kauf auf Rechnung oder BNPL („Buy Now, Pay Later“) schätzen. Kreditkarten (43 Prozent) und Lastschrift (39 Prozent) bleiben wichtig, besonders bei älteren Generationen. Händlerinnen und Händler, die mehrere Zahlungsoptionen bieten, erhöhen ihre Conversion-Rate deutlich.
Online-Handel, Service und wirtschaftliche Lage
Der Online-Handel bleibt stark: 62 Prozent kaufen bevorzugt online, gleichzeitig sagen 41 Prozent, dass sie Beratung und Service im Laden weiterhin schätzen. Gerade bei hochpreisigen Anschaffungen wie Fahrrädern spielt die Kombination beider Welten eine entscheidende Rolle.
Die anhaltende Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit wirken sich spürbar auf Konsumverhalten aus. 68 Prozent der Befragten geben an, ihre Ausgaben bewusst zu reduzieren, während 52 Prozent grössere Investitionen aufschieben. Dies verdeutlicht, dass Händlerinnen und Händler mit flexiblen Finanzierungsangeboten und preislich gestaffelten Produktlinien punkten können.
Ein weiterer zentraler Punkt sind Serviceanforderungen: 57 Prozent der Befragten erwarten unkomplizierte Rückgabeprozesse, vor allem im Online-Handel. Gleichzeitig wünschen sich viele Konsumentinnen und Konsumenten (46 Prozent) erweiterte Garantieleistungen. Dies gilt besonders bei Produkten mit hohem Investitionsvolumen wie Fahrrädern oder E-Bikes.
Generationenvergleich und Chancen für die Fahrradbranche
- Gen Z (18–27 Jahre): Starker Fokus auf Mobile-First, Social Commerce und flexible Zahlungen
- Millennials (28–43 Jahre): Preis-Leistungs-Balance, Nachhaltigkeit und digitale Services
- Gen X (44–59 Jahre): Kombination aus Preisbewusstsein und Verlässlichkeit, bevorzugen klassische Zahlungsmethoden.
- Babyboomer (60+): Treue zu stationären Fachgeschäften, Wert auf Servicequalität und persönliche Beratung.
Die Studie macht deutlich, dass sich Hersteller und Händler in einem Spannungsfeld bewegen: Preisbewusstsein, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Service müssen zusammen gedacht werden. Konkrete Ansatzpunkte sind:
- Flexible Preisstrategien (z. B. saisonale Rabatte, Finanzierungslösungen).
- Nachhaltige Positionierung (Produktion, Materialien, Lieferketten).
- Digitale Services (Mobile-First, vielfältige Zahlarten, Social Commerce).
- Serviceorientierung (Beratung vor Ort, einfache Retouren, Garantieangebote).
Autor(in)
Jasper
Rademacher