Adblock-Plus-Hersteller 15.03.2017, 12:05 Uhr

Das sind die Mitglieder von eyeos "Acceptable Ads Committee"

Gestern noch zierte sich Christian Dommers, Head of Business Development bei eyeo, auf der d3con, die Mitglieder des neuen "Acceptable Ads Committee" zu nennen. Heute plötzlich gibt das Unternehmen hinter Adblock Plus die Namen bekannt.
(Quelle: Fotolia.com/martialred)
Auf dem gestrigen d3con-Panel zum Thema Adblocking wollte sich Christian Dommers, Head of Business Development bei eyeo, trotz mehrmaligem Nachfragen nicht zum neuen "Acceptable Ads Committee" respektive dessen Mitgliedern äussern. Nun nennt das Unternehmen überraschend in einer Pressemitteilung doch die Namen der Unternehmen, die als unabhängiges Gremium "zukünftig die Kontrolle über die Acceptable Ads übernehmen" werden.
Das Acceptable Ads Committee (AAC) soll das Management der Acceptable-Ads-Kriterien und damit die Regeln für das Whitelisting, das Adblock Plus, AdBlock, Adblock Browser und Crystal implementiert haben, übernehmen. Das AAC ist formell Teil der Organisation Acceptable Ads Committee, Inc.
Das Adblocker-Komitee wird bis zu elf stimmberechtigte Vorstände umfassen, die neun verschiedene Mitgliedergruppen repräsentieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sind acht der elf Vorstandspositionen besetzt: Zwei der drei Plätze für Digital Rights Organisationen und der Nutzer-Platz sind noch nicht final besetzt. Für die Besetzung des Nutzer-Platzes läuft derzeit eine Recruitingkampagne in sozialen Netzwerken.
Das Acceptable Ads Committee sieht sich in seiner Art als "einzigartig, da erstmals auch ein Nutzer vollwertiges Mitglied wird und damit die Verbraucherinteressen gegenüber der Branche der Online-Werbung vertreten kann." Wie eyeo betont, können Bewerbungen für eine zukünftige Mitgliedschaft im Acceptable Ad Committee jederzeit eingereicht werden.

Die stimmberechtigten Mitglieder des Komitees


Unternehmens-Gruppe
  • Advertisers: Dell (stimmberechtigt)
  • Ad-tech: Rocket Fuel Inc. (stimmberechtigt); Rakuten Marketing; Native Ads, Inc.; Sharethrough; The Media Trust; BuySellAds.com Inc.; Criteo; Look Listen; ZEDO; Bidio, Inc.; Instinctive, Inc.; Adtoma AB
  • Advertising agencies: M&C Saatchi Mobile (stimmberechtigt); The Tombras Group; Saatchi & Saatchi; TLGG; Schaaf-PartnerCentric
  • Publishers and content creators: Condé Nast (stimmberechtigt); Dennis Publishing; Local Media Consortium; TED Talks; Leaf Group
Experten-Gruppe
  • Creative agent: Jay Morgan (of J. Walter Thompson Worldwide )
  • Researcher: Bloor Research International Ltd.
  • User agent: UC Web (maker of UC Browser, a subsidiary of Alibaba)
Verbraucherschutz-Gruppe
  • Digital rights organizations (x3):

- Fight for the Future
- [Open]
- [Open]

  • User - Recruiting ab 15. März

Stimmen aus der Branche

Je nach "Lager" unterscheiden sich die Reaktionen auf das Acceptable Ads Committee erwartungsgemäss. Alexander Gösswein, Managing Director Central Europe beim Committee-Mitglied Criteo, hält die Einführung für die richtige Entscheidung. "Bislang sah sich eyeo ja weitestgehend mit dem Vorwurf der Willkür aus dem Markt konfrontiert. Dieser Schritt geht genau in die richtige Richtung einer übergeordneten, unparteiischen und vor allem transparenten Instanz im Sinne des Users."
Oliver von Wersch, Adblocker-Experte des BVDW, zeigt sich von der eyeo-Initiative unbeeindruckt: "Der BVDW hat tatsächlich grosses Interesse an der Verbesserung von Online-Werbung und vor diesem Hintergrund unterstützen wir die Coalition for Better Ads anstatt uns irgendwelchen fragwürdigen Initiativen mit unklaren Motiven anzuschliessen. Wir sind sehr zuversichtlich, mit dieser Koalition das Adblocking-Problem in den Griff zu bekommen - auch weil dort alle relevanten Marktteilnehmer gebündelt sind."
Die Coalition for Better Ads besteht aus Unternehmen, Agenturen und Verbänden wie Google, dem BVDW, GroupM, Procter & Gamble oder Unilever. Sie wollen ebenfalls das Nutzererlebnis verbessern und arbeiten an neuen globalen Standards für Online-Werbung.




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