Ende der Entlassungen 17.10.2016, 10:01 Uhr

HP Enterprise soll nicht weiter schrumpfen

Schluss mit der Schrumpfkur: Heiko Meyer, Deutschlandchef von Hewlett Packard Enterprise (HPE) prognostiziert einen Wachstumskurs für die Zukunft.
(Quelle: zakiahza / Shutterstock.com)
Ist für die Mitarbeiter des einstigen IT-Riesen Hewlett-Packard nach den massiven Einschnitten der vergangenen Jahre in Deutschland ein Ende abzusehen? "Wir sind jetzt so aufgestellt, wie wir in die Zukunft gehen wollen", sagte der Deutschlandchef der übrig gebliebenen Hewlett Packard Enterprise (HPE), Heiko Meyer, der Deutschen Presse-Agentur. "Von dort sehe ich ein Wachstum." Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Thema Industrie 4.0, also der Digitalisierung industrieller Produktion.
Der IT-Konzern kämpfte wie andere Branchenkollegen in den vergangenen Jahren mit sinkenden Umsätzen. Das US-Unternehmen hat eine massive Schrumpfkur hinter sich. Von einst mehr als 10.000 Stellen in Deutschland wird nächstes Jahr nur noch etwa ein Fünftel übrig sein. Schon nach der EDS-Übernahme im Jahr 2009 wurden Stellen gestrichen. 2014 wurde der Standort Rüsselsheim geschlossen, was etwa 1.100 Stellen kostete. Hinzu kamen weitere Einsparungen.
Nach der Abspaltung vom PC- und Drucker-Geschäft im vergangenen Jahr und der Auslagerung von mehr als 1.000 Mitarbeitern an Proservia und Datagroup hatte die übrig gebliebene Firma Hewlett Packard Enterprise nur noch etwa 6.000 Mitarbeiter. Mehr als 3.000 von ihnen sollen im kommenden Jahr zunächst auf eine neue Firma übergehen, die dann zum 1. April mit dem IT-Dienstleister CSC verschmolzen wird. Ähnliches hat man mit Teilen des Software-Geschäfts und der Firma Micro Focus vor. Ist das abgeschlossen, beschäftigt Hewlett Packard Enterprise noch etwas mehr als 2.000 Mitarbeiter in Deutschland.
Wie viele Menschen in Deutschland noch beim abgespalteten Hardware-Hersteller HP Inc arbeiten, der in der Nacht zum Freitag einen weiteren Stellenabbau angekündigt hatte, legt das Unternehmen nicht offen. In den nächsten drei Jahren sollen dort quer durch die Belegschaft 3.000 bis 4.000 Jobs gestrichen werden, wie Vorstandschef Dion Weisler in New York angekündigt hatte. Zuletzt hatte das Unternehmen etwa 50.000 Mitarbeiter.
Insbesondere der Übergang auf Proservia und Datagroup, mit denen HPE weiterhin zusammenarbeitet, habe für den restlichen Konzern "Beispielcharakter", sagte HPE-Deutschlandchef Meyer. "Es ist nicht nur so, dass wir Mitarbeiter transferiert haben. Im Gegenzug kaufen wir Dienstleistungen ein." Kunden seien seit der Aufspaltung von HP nicht von der Stange gegangen, sagte Meyer. Die Fluktuation unter den Mitarbeitern liege abseits des Stellenabbaus im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Betriebsräte und Gewerkschafter hatten für den Übergang auf Proservia und Datagroup eine Beschäftigungssicherung über fünf Jahre aushandeln wollen - allerdings ohne Erfolg. Sie fürchten nun um die Mitbestimmung in den neuen Betrieben, denn die alten Strukturen sind durch die Wechsel aufgebrochen.



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