11. bis 15. Juni
08.06.2018, 06:48 Uhr
Cebit: So will die Messe zum Digital-Festival werden
Man will die 25- bis 35-Jährigen als neue Zielgruppe erreichen, die "Mitarbeiter und Digital-Entscheider der Zukunft", so Oliver Frese, Cebit-Messechef. Spannend wird in jedem Fall, wie es der Messe ab dem 11. Juni gelingt, die zahlreichen Neuerungen umzusetzen.
Die Cebit versucht nach drei Jahrzehnten einen Neuanfang mit einem "Festival"-Format und einem späteren Termin im Sommer. Die Messe wird auf dem Gelände in neue Hallen umziehen, im Zentrum des neuen Konzepts steht eine Art Campus unter dem Expo-Dach. Bei den Veränderungen gehe es vor allem darum, die 25- bis 35-Jährigen als neue Zielgruppe zu erreichen - als "Mitarbeiter und Digital-Entscheider der Zukunft", erklärte Messechef Oliver Frese.
Mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel etwa bei Programmierern seien daher auch Speeddating-Formate geplant - um Unternehmen und mögliche künftige Mitarbeiter zusammenzubringen. In den Blick genommen werde auch, welche Veränderungen etwa VR-Brillen, Drohnen oder Roboter in den nächsten drei bis fünf Jahren bewirken könnten.
Die Aussteller seien "überzeugt von der Verschmelzung von Business und Festival", versicherte Frese. "Alle grossen Unternehmen, die die digitale Transformation massgeblich prägen, machen mit bei der neuen Cebit."
2.500 bis 2800 Aussteller aus 70 Ländern
Insgesamt rechnen die Veranstalter mit 2.500 bis 2800 Ausstellern aus 70 Ländern. Im Mittelpunkt der Digitalisierungsmesse (11. bis 15. Juni) sollen grosse digitale Themen wie künstliche Intelligenz, humanoide Roboter und autonomes Fahren stehen.
Kurz vor dem Start läuft der Aufbau planmässig. Etwa 10.000 Handwerker arbeiteten in den Hallen, die Stände seien weit gediehen und neue Wahrzeichen wie das Riesenrad der Software-Firma SAP stünden bereits, sagte ein Messesprecher.
Die Messe soll auch wieder stärker für Privatbesucher geöffnet werden, unter anderem mit Konzerten. Die bisherigen Konferenzen sollen in einem neuen Talkshow-Format aufgehen und Querdenkern, Visionären und Experten eine Plattform bieten. Die Cebit neuer Art erinnert da an Digitalkonferenzen wie SXSW oder Web Summit. Die bisherigen Cebit-Messen im März waren rund um die Messestände der Aussteller in den Hallen aufgebaut.
Facebook statt Microsoft
Die Aussteller setzen nun auf Erlebnisse. Vodafone will auf 1.500 Quadratmetern mit rund 80 Beispielen die Facetten der digitalen Innovationen aufzeigen. Besucher sollen Anwendungen des Internets der Dinge selbst erfahren können, etwa auf einer digitalen Baustelle. Der Chip-Konzern Intel will Vernetzung und künstliche Intelligenz erlebbar machen.
Von Dienstag- bis Donnerstagabend soll es eine fünfminütige Drohnen-Show auf dem Aussengelände geben. Ein Schwarm von bis zu 300 Drohnen des von Intel übernommenen deutschen Entwicklers Ascending Technologies wird eine Lichtshow in den Himmel zeichnen. Cebit-Besucher können zudem auf einer sogenannten stehenden Welle surfen, aufgezeichnete Daten sollen dann zeigen, was man alles auswerten kann.
Dagegen verzichtet Microsoft als einst grosser Cebit-Aussteller in diesem Jahr auf eine Teilnahme. Microsoft-Manager Martin Grosse erklärte, es sei entscheiden worden, sich auf die Hannover Messe sowie die IFA in Berlin zu konzentrieren. Neu mit dabei ist hingegen in diesem Jahr Facebook.