Brancheninitiative Batterien
13.10.2025, 06:33 Uhr
Batterie-Rücknahme: Fahrradbranche bereitet sich auf EU-Vorgaben vor
Ab 2028 gelten EU-weit verbindliche Rückgabequoten für E-Bike-Batterien. ZIV und GRS wollen die Branche rechtzeitig vorbereiten – mit mehr Daten, engerem Austausch mit dem Handel und gezielterer Verbraucherinformation.
Vertreterinnen und Vertreter der Fahrradindustrie diskutieren beim Workshop von ZIV und GRS über Massnahmen zur Optimierung der Batterie-Rücknahme von E-Bikes.
(Quelle: ZIV)
Im Zuge des anhaltenden E-Bike-Booms wächst auch die Zahl der Batterien, die in den kommenden Jahren entsorgt werden müssen. Damit steigen die Anforderungen an die gesamte Fahrradbranche, Altbatterien sicher zu sammeln und in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen.
Am 7. Oktober 2025 trafen sich rund 20 Vertreterinnen und Vertreter von ZIV-Mitgliedsunternehmen bei der ADP Engineering GmbH in Dieburg zu einem Workshop der GRS Service GmbH und des ZIV – Die Fahrradindustrie. Ziel war es, Massnahmen für eine effizientere Rücknahme und Entsorgung von E-Bike-Batterien zu entwickeln.
EU-Vorgaben erhöhen den Druck
Die EU-Batterieverordnung 2023/1542 legt ab 2028 verbindliche Rückgabequoten fest: 51 Prozent der im laufenden Jahr gesammelten Altbatterien müssen im Verhältnis zum Durchschnitt der in den drei Vorjahren in Verkehr gebrachten Batterien zurückgegeben werden. „Die Erfüllung dieser Quote stellt für unsere Branche eine Herausforderung dar“, betont Katharina Hinse, Leiterin Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV.
Mit dem seit 15 Jahren bestehenden gemeinsamen Rücknahmesystem von ZIV und GRS ist die Branche jedoch gut aufgestellt. Sammeltonnen im Fachhandel und bei Herstellern ermöglichen bereits heute eine sichere Rückgabe von E-Bike-Akkus.
Fokus auf Handel und Endkundschaft
Hersteller und Handel sind gesetzlich verpflichtet, Altbatterien zurückzunehmen und ordnungsgemäss zu entsorgen. Dennoch liegen viele gebrauchte Akkus weiterhin in Privathaushalten. Unter dem Motto „Akkusammlung: viel, schnell, einfach“ diskutierten die Teilnehmenden, wie Rückläufe erhöht und Prozesse vereinfacht werden können.
Ein zentrales Ergebnis des Workshops: Die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel soll intensiviert werden. Zudem wollen die Partner Endkundinnen und Endkunden besser über Rückgabemöglichkeiten informieren.
Mehr Wissen über den Akku-Verbleib
Aktuell läuft eine Umfrage der TU Dresden, die sich an E-Bike-Nutzende richtet. Sie soll aufklären, wo ausgediente Akkus verbleiben und wie gut Verbraucherinnen und Verbraucher über Rückgabe- und Entsorgungsoptionen informiert sind. Die Erkenntnisse sollen Industrie und Handel künftig helfen, gezieltere Informationskampagnen und effektivere Rücknahmestrukturen zu entwickeln.
Ausblick
Mit der frühzeitigen Vorbereitung auf die EU-Vorgaben und der engeren Abstimmung zwischen Herstellern, Handel und Forschung will die Branche sicherstellen, dass möglichst viele E-Bike-Batterien den Weg zurück in den Wertstoffkreislauf finden – und damit einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.
Autor(in)
Jasper
Rademacher