Neue Kryptowährung MobileCoin 19.12.2017, 21:47 Uhr

Signal-Entwickler bringt die Bitcoin-Alternative

Der Signal-Entwickler Moxie Marlinspike arbeitet an einer neuen Kryptowährung namens MobileCoin. Im Gegensatz zu Bitcoin, Ethereum und Co. soll seine Lösung mit Praxistauglichkeit punkten.
(Quelle: MobileCoin)
Blockchain-Technologie mit Mehrwert: Bislang sind Kryptowährung wie Bitcoin, Ethereum oder Litecoin nur äusserst begrenzt als Zahlungsmittel in der Praxis brauchbar. Das will Moxie Marlinspike, Gründer des verschlüsselten Messenger-Dienstes Signal, mit dem sogenannten MobileCoin ändern. Die neue Kryptowährung soll mit einem nutzerfreundlichen und universellen Aufbau überzeugen. Dieser sieht eine Integration der Kryptowährung in bestehende Messenger-Apps wie WhatsApp, den Facebook Messenger oder Signal vor.
In einem Whitepaper [PDF] beschreibt das MobileCoin-Team den Grundaufbau der Kryptowährung. So soll die Währung es Nutzern in der Praxis erlauben, Zahlungen direkt über Messenger-Dienste an andere Nutzer über den bestehenden Kontakt auf dem Smartphone zu tätigen. Hierfür sei lediglich die Installation einer entsprechenden MobileCoin-App und die Eingabe eines PINs erforderlich, um die Zahlung zu legitimieren. Die Transaktion werde innerhalb von wenigen Sekunden erfolgen, wodurch die Geldmittel direkt nach der Überweisung zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sei der Kontostand sowie die Transaktionshistorie weder vom verwendeten Messenger-Service, noch von Dritten einsehbar.

MobileCoin: Knotenpunkte übernehmen Rechenlast

Technologisch verfolgt MobileCoin die Grundauffassung, dass nicht alle Clients in der Lage sind, direkt an einem P2P-Netzwerk zu partizipieren. So ist etwa die direkte Speicherung und Verarbeitung einer grossen Blockchain auf Mobilgeräten in den meisten Fällen gar nicht möglich. Daher setzt MobileCoin auf einen föderativen Ansatz, bei dem grosse Knotenpunkt-Server (Nodes) die rechenintensiven Aufgaben für die Nutzer übernehmen. Gleichzeitig sind die Knoten so konzipiert, dass zu keiner Zeit der Kontostand oder die Transaktionshistorie des Anwenders einsehbar ist. Hierfür solle ein mehrschichtiges Sicherheitssystem sorgen.
Für die Absicherung der serverseitigen Schlüsselverwaltung kommt bei MobileCoin Intels SGX-Technologie (Software Guard Extensions) zum Einsatz. Dabei werden kritische Daten in geschützten Speicherbereichen (hardwareverschlüsselter RAM) abgelegt, die nicht einmal für privilegierte Prozesse beziehungsweise dem Serverbetreiber selbst zugänglich sind. Darüber hinaus setzt die Kryptowährung auf die einmalige Nutzung von Adressen und Signaturen, wodurch sich die Transaktionen innerhalb des MobileCoin-Netzes nicht einzelnen Anwendern zuordnen lassen.
Wie weit die Entwicklung der neuen Kryptowährung bereits fortgeschritten ist und wann MobileCoin final an den Start geht, ist aktuell nicht bekannt. Weitere Informationen stellt die MobileCoin-Webseite zur Verfügung.




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