Aufsteiger gegen Spätstarter: View 20 und V40 ThinQ im Test

Standfester Akku

Eine sehr gute Leistung liefert das Honor bei der Akkulaufzeit ab, denn der grosse 4.000-mAh-Kraftspender lässt es zwei Tage im Normalbetrieb durchhalten. Die Schnellladefunktion füllt den Akku in etwa 1,5 Stunden wieder komplett, das LG braucht trotz eines kleineren Akkus, der etwa einen Tag durchhält, etwa 15 Minuten länger. Dass man bei Honor in dieser Preisklasse auf drahtloses Laden verzichtet, ist allerdings ärgerlich.
Auch die Kameras sind höchst unterschiedlich, denn nach dem Trend zu vielen Linsen, den auch LG mitgeht, überrascht Honor mit nur jeweils einer Linse vorne und hinten. Die Hauptkamera hat auf dem Papier stolze 48 Megapixel Auflösung, doch dahinter steckt der Trick, dass der von Sony zugelieferte Sensor MX586 eigentlich 12 Megapixel hat, aber für eine Aufnahme 4 Pixel zusammenrechnet. So kann recht gut nachträglich in den Bildern gezoomt werden. Etwas irreführend ist eine zweite Linse auf der Rückseite, doch diese schiesst keine Bilder, sondern misst lediglich die Tiefe per Infrarot, was auch für 3D- und Bokeh-Effekte sorgt. Die Bilder des View 20 sehen sehr gut aus, selbst bei schwachem Licht. Sie erreichen aber noch nicht die Schärfe und Aufhellung der 20er-Serie von Huawei. Der Fotograf wird von einer zuschaltbaren AI-Funktion unterstützt, die Motive erkennt und entsprechend belichtet, allerdings übertreibt diese manchmal und setzt zu knallige und unnatürliche Farben.
Die Dreifach-Kamera des LG bietet dem Anwender einige Möglichkeiten und Zusatzfunktionen, auch die Bilder gefallen durch gute Schärfe und realistische Farben. So kann er ganz normal die 12-Megapixel-Hauptkamera nutzen, die mit einer grossen Blende von f/1.5 auch bei wenig Licht gute Bilder schiesst, oder die Weitwinkellinse verwenden, die Motive auf bis zu 107 Grad aufnimmt und das mit deutlich weniger abgerundeten Randbereichen als bei früheren Modellen mit diesem Feature. Die dritte Kamera bringt schliesslich noch einen zweifachen optischen Zoom.
Die Frontcam des Honor fällt dagegen trotz der hohen Auflösung von 25 Megapixeln etwas hinter die des LG zurück. Denn die Bilder des View 20 werden mangels Autofokus nicht immer dort scharf, wo es nötig ist, und auch die Farben erscheinen unnatürlich. Die Koreaner setzen gleich zwei Linsen ein, was unter anderem einen Weitwinkel von 90 Grad für Gruppen-Selfies ermöglicht. Die Bilder wirken insgesamt etwas schärfer und vor allem bei den Farben weniger künstlich.
Auch beim Sound geht die Wertung klar an das LG, denn das Honor hat noch nicht einmal Stereo-Lautsprecher und erreicht nur bei wenig Lautstärke noch einen ordentlichen Klang. Das V40 hat zwar auch nur einen Speaker, nutzt aber die ganze Rückseite des Geräts als Resonanzkörper, was es für ein Smartphone voll und laut klingen lässt. Auch per Headset gehört der Klang mit zum Besten, was derzeit am Markt ist. Positiv ist, dass beide Hersteller noch einen 3,5-Millimeter-Headset-Anschluss einbauen: Beim LG sitzt dieser unten, beim Honor oben am Gerät.
Testergebnis
Quelle: Telecom Handel




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