Testcenter 01.11.2023, 11:45 Uhr

Testnericht: Fitnesstracker Fitbit Charge 6

Fitbit hat einen neuen Tracker am Start. Online PC hat sich den Nachfolger des Charge 5 wieder umgeschnallt. Ob sich ein Kauf lohnt, erfahren Sie hier.
(Quelle: Fitbit)
Google hat jüngst nicht nur seine Pixel Watch 2 (hier gehts zum PCtipp-Test) präsentiert, sondern kurz davor auch den neuen Fitbit-Tracker Charge in der 6. Generation vorgestellt.
Fitbit Charge 6, Aluminium, One Size, Beige (wie das Testgerät der Autorin)
Quelle: Fitbit/Google
Der Charge 6 bietet durch einen optimierten Algorithmus für maschinelles Lernen eine verbesserte Herzfrequenzmessung. Dabei arbeiten Fitbit und Google Hand in Hand, denn für den Charge 6 wurden Innovationen von der Google Pixel Watch übernommen und für einen Fitness-Tracker optimiert.
Ausserdem kann man kompatible Geräte im Fitnessstudio oder Fitness-Apps mit der Uhr verbinden, um den Puls während des Trainings in Echtzeit zu überprüfen.
Die neuen haptischen Seitentasten sind für aktive Nutzerinnen und Nutzer gedacht. Zudem beträgt die Akkulaufzeit des Trackers laut Hersteller nun sieben Tage. Des Weiteren kann man neuerdings noch mehr
Fitbit Charge 6 von der Seite
Quelle: Fitbit/Google
Einstellungen direkt vom Handgelenk aus vornehmen, beispielsweise die Bedienung von YouTube Music oder Google Maps und Wallet (NFC). Gerade YouTube Music ist recht ärgerlich, denn man kann das nur einen Monat kostenlos testen, danach wird der Dienst kostenpflichtig. Wer wie die Autorin lieber Spotify hören möchte, hat das Nachsehen.
Online PC hat einen Charge 6 mit dem Gehäuse in Silber und einem Armband in der Farbe Porcelain zum Testen erhalten. Unseren Test lesen Sie auf den folgenden Seiten. Der Fitbit Charge 6 ist in der Schweiz seit dem 12. Oktober 2023 in den Farben Obsidian (Schwarz), Coral (Orange) und Porcelain (Beige) für Fr. 159.95 (UVP) erhältlich.

Charge 6 vs. Charge 5

Auch der Charge 6 bietet smarte Benachrichtigungen, Farb-Touchscreen, integriertes GPS, Tagesform-Index, automatische Trainingserkennung mit SmartTrack und 6 Monate Fitbit-Premium-Mitgliedschaft etc. Die Akkulaufzeit wird bei beiden mit 7 Tagen angegeben.
Der Charge 6 hat 40 Fitbit-Trainings wie Bootcamp, Crosstrainer, Gewichte, HIIT, Inlineskate, Kampfsport, Schlittschuhlaufen und natürlich Gehen, Laufen und Schwimmen vorinstalliert
Quelle: cma/PCtipp.ch
Was der Charge 5 nicht konnte, jetzt aber beim Charge 6 geht: Die Herzfrequenz wird angezeigt, jetzt kann man YouTube-Musik steuern (nicht aber Spotify) und es gibt Google Maps und Wallet auf dem Tracker.
Good News, wenn man YouTube-Music nutzt, bad News, falls man auf Spotify setzt. Steuerung von Musik via YouTube Music geht jetzt mit dem Charge 6
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch
Was auch beim Charge 6 fehlt: Bluetooth-Telefonie via Smartphone, geführte Atemübungen, Tracking von Körperreaktionen mit Benachrichtigungen, Alexa-Integration und eine Schnellladefunktion.

Lieferumfang und Inbetriebnahme

Was auffällt: Auf der Verpackung steht neben dem Fitbit-Logo nicht nur «by Google», sondern neuerdings ist ein Google-Konto zwingend erforderlich, das war bisher nicht der Fall. Das wird nicht allen gefallen. Denn nicht jede/r will seine Fitness- und vor allem die Gesundheitsdaten mit seinem Google-Konto verknüpft haben.
Lieferumfang Fitbit Charge 6: Das Ladegerät hat weder einen Ladeteller noch eine Kralle, sondern seine eigene Interpretation – wie schon beim Charge 5
Quelle: cma/PCtipp.ch
Wie von Fitbit gewohnt, geht die Kopplung des Trackers einfach und fix. Bei der Autorin dauerte es ein wenig länger, weil zuvor die Google Pixel Watch 2 mit der Fitbit-App gekoppelt wurde. Man kann nicht zwei Wearables gleichzeitig in der Fitbit-App verbinden. Wegen des Wechsels und wegen der Hinterlegung des Google-Kontos dauerte es etwas länger als gewohnt, doch trotzdem geht alles flüssig und flott.

Fitness- und Gesundheitsfeatures

Fitnessfunktionen

Laut Hersteller kann man kompatible Geräte im Fitnessstudio mit der Uhr verbinden, um den Puls/die Herzfrequenz während des Trainings in Echtzeit zu überprüfen. In der Fitbit-App finden Sie dies beim Gerät und dann unter HF auf dem Gerät. Mangels Abo in einem Fitnessstudio wurde dies nicht ausprobiert. Wer möchte, kann seine Daten zum Beispiel mit der Google-Fit-App synchronisieren.
Auf dem Charge 6 sind bereits 40 Fitbit-Trainings wie Bootcamp, Crosstrainer, Gewichte, HIIT, Inlineskate, Kampfsport, Schlittschuhlaufen und natürlich Gehen, Laufen und Schwimmen vorinstalliert. Für Schwimmerinnen und Schwimmer: Die Fitbit-typische Wassersperre ist weiterhin an Bord.
Damit man beim Velofahren oder Joggen nichts verpasst, gibt es smarte Benachrichtigungen
Quelle: cma/PCtipp.ch
Nett sind die Google-Dienste, die man zwar von Fitbit-Smartwatches (Versa 4, Sense 2) mittlerweile kennt, doch für einen Tracker sind die nicht ganz selbstverständlich. Per Wischen erreicht man Google Maps. Einmal auf dem Handy eingerichtet (Fitbit App/Gerät/Maps), kann man anschliessend Maps verwenden.
Bei der Autorin funktionierte das direkte Starten von Maps auf dem Tracker leider nicht. Ich wurde darauf hingewiesen, dass keine Verbindung mit der Fitbit-App auf dem Handy möglich sei. Dies, obwohl der Tracker via Bluetooth gekoppelt war und in der Fitbit-App korrekt hinterlegt. Theoretisch sollten Sie Maps auf dem Handy verwenden und sollten dann auf dem Tracker Wegbeschreibungen erhalten. Ein weiterer Versuch: Maps auf dem Handy öffnen, auf dem Tracker tippen zum Verbinden. Nun heisst es, man soll prüfen, ob auf beiden Geräten Maps installiert ist (ja) und ob es sich um dieselbe Version handelt. Da könnte das Problem liegen, denn die Autorin verwendet auf dem Smartphone eine Beta-Version. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass bei Ihnen die Funktion problemlos läuft.
Die neue Fitbit-App ist übrigens deutlich schlanker und übersichtlicher (weniger überladen) geworden. Sie finden unter Heute weiterhin die Schlafdauer, den Tagesform-Index, Infos zu Ihren Trainingstagen und Trainings generell, Aktivzonenminuten etc.

Gesundheitsfeatures

Um es kurz zu sagen: Für einen Tracker bietet der Charge 6 viel, aber das meiste konnte schon der Vorgänger.
Wie beim Vorgänger gibt es den EDA-Scan, mit dem man seinen Stress messen kann, die EKG-App sowie einen SpO2- Sensor, der die Sauerstoffabweichung im Blut misst.
Wie schon beim Charge 5 kann man die EDA-Scan-App für Stressmanagement nutzen
Quelle: cma/PCtipp.ch
Frauen können ihren Zyklus in der Fitbit überwachen, wenn sie das möchten. Neu ist, wie eingangs erwähnt, der optimierte Algorithmus für maschinelles Lernen, womit eine verbesserte Herzfrequenzmessung möglich ist. Ob diese wirklich besser ist, kann ich nicht beurteilen und mangels Vergleichsobjekt (Charge 5) nicht ausprobieren.
Wie schon beim Charge 5 kann man mit der EKG-App einen Herzrhythmus-Check machen
Quelle: cma/PCtipp.ch

Fazit und Kaufberatung

Fazit

Fitbit hat ein bereits gutes Produkt noch etwas besser gemacht. Dennoch überzeugt das Endprodukt – je nachdem, was man davon erwartet – noch nicht ganz. Ob die Herzfrequenzmessung tatsächlich noch ein bisschen besser wurde, kann ich nicht beurteilen und mangels Charge 5 nicht vergleichen. EKG-App, SpO2 und EDA-Scan sind tolle Features. Doch das gabs schon beim Vorgänger. Besitzer eines Charge 5 müssen also nicht zum neuen Modell wechseln.
Mir fehlte beim Charge 6 insbesondere die Bluetooth-Telefonie, Spotify (statt YouTube Music) und Maps funktionierte bei mir nicht (möglicherweise wegen Maps-Beta-Version auf dem Handy). Hingegen ist die Akkulaufzeit, die im Test tatsächlich eine Woche betrug, nett. Wer keine Smartwatch möchte und ein tolles Fitness-Helferlein sucht, mit über 40 Fitbit-Trainings, Cardio-Fitnessindex, Tagesform-Index, automatischer Trainingserkennung, Aktivzonenminuten plus 6 Monate Fitbit Premium sowie ein Auge auf die Schlafqualität haben möchte, kann zugreifen.

Kaufberatung

Wer einen Charge 5 besitzt, muss nicht gleich losrennen, um den Charge 6 zu kaufen, zu gering sind die Unterschiede. Aber für rund 160 Franken ist der Fitnesstracker vollgepackt mit zahlreichen Fitness- und Gesundheitsfeatures. Wer sich nur auf Fitness konzentrieren möchte, ist hier gut bedient. Wer hingegen noch ein paar Zusatzfeatures wie Notfall-SOS oder Body Response benötigt, sollte sich unseren Test der neuen Google Pixel Watch 2 durchlesen. Wer es daneben findet, dass man bei Fitbit-Wearables neuerdings zwingend ein Google-Konto benötigt, wird vermutlich entweder mit der letztjährigen Versa 4 oder der Gesundheitsuhr Fitbit Sense 2 (Vergleichs-Test Versa 4 und Sense 2) glücklicher.

Testergebnis

Smarte Benachrichtigungen, 40 Fitbit-Trainings, noch präzisere Herzfrequenzmessung, integr. GPS, Google-Dienste (Maps/Wallet), 6 Mte Fitbit Premium, EDA-Scan, EKG, Google-Apps (Maps etc), YouTube-Music-Steuerung, 7 Tage Akkulaufzeit
Google Konto zwingend, kein Spotify, keine Bluetooth-Telefonie via Handy, Preis hoch, Maps funktionierte bei Autorin nicht

Details:  Fitness-Tracker von Fitbit (by Google), smarte Benachrichtigungen, inkl. 6 Mte Fitbit Premium, Gesundheit: EDA-Scan, EKG, Google-Dienste (z.B. Maps), NFC: Google Wallet, Musik: YouTube Music (kein Spotify), kein Play Store, Firmware: Fitbit-Version 66.20001.197.42

Preis:  159 Franken

Infos: 




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