Test: Apple HomePod mini

Internet-Radio, die Schweiz und der Rest der Welt

Wenn Sie den HomePod mini als Wiedergabegerät für Internet-Radio verwenden möchten, wird es unschön. Der kleine Lautsprecher ist offiziell nicht in der Schweiz erhältlich, obwohl er hierzulande einwandfrei und in Deutsch funktioniert, auch mit Siri. Sie können ein Gerät aus einem beliebigen Land importieren und müssen lediglich das USB-Netzteil tauschen oder einen Adapter verwenden.
Dass der HomePod mini in der Schweiz nicht erhältlich ist, hängt gemäss Apple mit Siri zusammen. (Also mit demselben Siri, das in der Schweiz sehr wohl funktioniert, zum Beispiel auf sämtlichen iPhones.) Weitere Ausführungen erspare ich mir an dieser Stelle, weil ich die Ausflüchte von Apple schon seit Jahren leid bin, genauer: seit dem Apple TV 4K ohne Siri. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls wird der HomePod mini in den USA und in praktisch ganz Europa mit integriertem TuneIn Radio ausgeliefert – aber nicht in der Schweiz, der Siri wegen. «Spiele Radio Zürisee» würde zwar in Helsinki funktionieren, aber nicht am Zürisee. Stattdessen stellt Apple gerade einmal den Haussender «Music 1» zur Verfügung – und den will längst nicht jeder hören.

Audio-Wiedergabe für alles

Immerhin ist es ein Leichtes, die TuneIn-App auf dem iPhone zu starten und den Ton auf den HomePod mini umzuleiten. Dazu wird entweder der Lautsprecher in der Liste der Ausgabegeräte angewählt. Es reicht aber auch, das iPhone in die Nähe der Stoffkugel zu halten, damit die Ausgabe umgeschaltet wird.
Apropos: Treffen sich zwei Jäger im Wald. Beide tot.
Quelle: Apple Inc.
Diese Audio-Umleitung gilt für alles: für jede App, für Musik, für (YouTube-) Videos und sogar für Telefongespräche. Mit «Rufe … an» initiiert der HomePod mini sogar via iPhone einen Anruf und macht sich sogleich zur Freisprecheinrichtung. Die Tonqualität am HomePod mini lässt nicht viel zu wünschen übrig. Am anderen Ende ist sie zwar nicht perfekt und manchmal hört man ein leichtes Echo, aber selbst ein längeres Gespräch ist problemlos möglich.

Pfeiler von HomeKit

Damit wäre alles über den Ton und die Bedienung gesagt. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Der HomePod mini ist ein wichtiger Bestandteil des Smarthomes, wie es sich Apple vorstellt.
HomeKit-Zentrale. Einmal aktiviert, bietet sich der HomePod mini automatisch als HomeKit-Zentrale an, wie es schon sein grosser Bruder getan hat. Das heisst, er kann das Zuhause steuern, wenn Ereignisse draussen stattfinden. Wenn sich also Herrchen mit dem Auto in einem bestimmten Radius nähert, sorgt der HomePod mini dafür, dass das Garagentor hochgefahren wird. Diese Funktion könnte auch ein Apple TV oder der alte HomePod übernehmen. Es spielt aber keine Rolle, welches Gerät die Aufgabe übernimmt und es gibt auch keine Einstellungen dazu. Es funktioniert einfach.
Audio. Jeder HomePod mini wird einem Raum zugeordnet und anschliessend mit einem Kommando wie «Spiele Rock im Büro» aktiviert. Oder «Spiele Musik in der Küche und im Schlafzimmer». Wird einer der betroffenen HomePods abgeschaltet («Stopp!») verstummen auch die anderen Mitglieder der Gruppe. Dessen ungeachtet ist es auch möglich, eine beliebige Tonquelle über AirPlay an mehrere Geräte auszugeben: Lautsprecher, TVs, Receiver … alles, was sich im heimischen Netz so herumtreibt.
Multiroom-Beschallung lässt sich am iPhone oder mit Siri einrichten
Quelle: PCtipp.ch
Wecker. Der HomePod mini ist natürlich auch ein Wecker. Dazu könnte ein Weckton verwendet werden oder Apples einzige autorisierte Radiostation für die Schweiz. Am schönsten weckt es sich jedoch mit einer eigenen Playlist, die in Apple Music zusammengestellt worden ist.
Die kleine Kugel als Wecker im Schlafzimmer: Was liegt näher?
Quelle: PCtipp.ch
iPhone finden. Mit «Pinge mein iPhone an» wird das iPhone lokalisiert und ein Ton abgespielt, bis es entriegelt ist – vorausgesetzt, das Gerät befindet sich im selben Netzwerk.

Intercom

Das Intercom ist eine der neueren Funktionen, mit der die Kommunikation zwischen Zimmern und Etagen vereinfacht wird – und die kann auf der ganzen Linie überzeugen.
Um alle im Haus zu Tisch zu bitten, könnte der Befehl lauten: «Sag’ allen: Essen ist fertig!». Oder ein wenig konkreter: «Intercom mit Kinderzimmer: Entweder gibt’s da oben gleich Ruhe oder ich hetze euch die verdammte Katze auf den Hals!»
In beiden Fällen wird nach dem Kommando einfach die eigene Stimme übertragen, halt so wie bei einer Gegensprechanlage.
Die Teilnahme an Intercom bedingt eine Einladung, aber anschliessend gibt es kein Halten mehr
Quelle: PCtipp.ch
Das Beste aber: Der Dienst funktioniert auch von ausserhalb. So kündigen Sie Ihr Kommen an, indem via iPhone eine Sprachnachricht an alle oder an bestimmte Räume abgesetzt wird. Nach wenigen Sekunden sind alle informiert. In den Einstellungen für das Zuhause werden jene Personen definiert, die sich mit Intercom verständigen dürfen. Das funktioniert übrigens auch mit dem grossen HomePod.




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