Fernseher 21.11.2018, 09:20 Uhr

Test: Samsung QE75Q900R (8K)

Bei einem 8K-Fernseher stellt sich die Sinnfrage. Doch Auflösung ist nicht alles.
Kontraste, Farben, Dynamik und 8K-Auflösung: Der Samsung QE75Q900R liefert alles
(Quelle: Samsung)
Samsung betritt mit dem 75 Zoll grossen QE75Q900R den exklusiven Klub der 8K-Fernseher. Seine Auflösung von 7680 × 4320 Pixeln entspricht etwa einem Foto mit 33 Mpx. Fast reflexartig stellt sich deshalb die berechtigte Frage: Wer braucht heute 8K, wenn 4K immer noch in der Aufbauphase steckt? Wir werden ganz am Schluss auf diese Frage zurückkommen, doch so viel sei verraten: «Niemand» ist nicht die richtige Antwort.

Willkommen im Wohnzimmer

Der QE75Q900R wirkt denkbar unspektakulär, eher wie ein fetter Bilderrahmen. Das Gehäuse ist nach hinten plan, sodass es sich bei der Wandmontage möglichst nahe an den Verputz schmiegt. Diese Wandmontage ist in zweierlei Hinsicht eine gute Idee: Erstens ist das Gerät so besser vor Kindern und Hunden geschützt. Und zweitens sind seine Füsse nicht zu sehen, denn die sind irgendwie überhaupt nicht schön – höflich ausgedrückt. Idealerweise wird der TV mit Samsungs «No-Gap»-Halterung an die Wand gepappt, aber die gehört leider nicht zu Lieferumfang. Stattdessen muss sie für etwa 180 Franken hinzugekauft werden.
Die Standfüsse werden bei Nichtgebrauch in der Rückseite untergebracht
Quelle: NMGZ/ze
Verkabelung und One Connect Box
Zum Fernseher führt exakt ein Kabel, die «One Invisible Connection». Über diese dünne, diskrete Verbindung laufen alle Bildquellen, das TV-Signal, die Ethernet-Verbindung und sogar die Stromversorgung. Zwar ist das Kabel eher silberfarben als unsichtbar; doch für Kabelhasser – und wer ist das nicht? – bedeutet diese Verbindung ein grosses ästhetisches Plus.
Dieses Kabel führt wiederum zur «One Connect Box», welche die ganze Arbeit stemmt und für sämtliche Anschlüsse zuständig ist. Und diese Box will versteckt werden! Im Gegensatz zu anderen Samsung-Modellen bringt sie das Gewicht eines ausgewachsenen AV-Receivers auf die Waage. Die Breite von 39 Zentimetern hätte Samsung gerne auf 43 Zentimeter aufrunden können, dann wäre die Box wenigstens bündig mit Hi-Fi-Komponenten stapelbar.
Die One Connect Box wirkt im Vergleich zu einem älteren, einfachen Modell (oben) aus dem Jahr 2017 geradezu monströs
Quelle: NMGZ/ze
Anschlüsse
Die Box bietet Anschluss für Ethernet, Audio (optisch-digital), TV-Signale (2 × DVB-C/S2/T2) und einen CI+-Slot. Ebenfalls dabei sind drei USB-Buchsen, an denen sich zum Beispiel eine Festplatte für TV-Aufnahmen anschliessen lässt. Dazu kommen vier HDMI-2.0-Anschlüsse, was eher knapp ist: Heute hängen am Fernseher oft mehrere Spielkonsolen, ein Mediacenter und meistens eine Box für Digital-TV – gerade auch bei der Zielgruppe für diesen Edel-Fernseher.
Die Fernbedienung
Nicht neu, aber immer noch unerreicht ist die einzige Fernbedienung, die dem Gerät beiliegt. Die Tasten sind auf ein Minimum reduziert, was die Bedienung auf den Kern vereinfacht. Das liegt in erster Linie an Samsungs Oberfläche «Eden 2.0», die optimal auf die Fernbedienung abgestimmt ist: Die Menüs sind klar strukturiert, die blinde Steuerung eines Geräts ist innerhalb einer halben Stunde verinnerlicht.
Die Fernbedienung wirkt spartanisch, aber sie bietet die volle Funktionstüchtigkeit
Quelle: NMGZ/ze
Es kommt noch besser: Diese Einfachheit wird auf andere Geräte übertragen, sodass sich damit auch die wichtigsten Funktionen des AV-Receivers steuern lassen. Oder die Spielkonsolen oder ein Apple TV. Die TV-Box von Swisscom konnten wir nicht testen, die neue UPC-Box (Test) funktionierte hingegen nicht.
Unterstützte Geräte werden beim Anschliessen automatisch erkannt, benannt und oft sogar mit einem passenden Symbol hinterlegt. Kurz und gut: Ohne viel Zutun sind die Chancen hoch, dass Ihre Sammlung an Fernbedienungen stark schrumpfen wird.



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