Test: Eizo EV2785 Workstation High-End Home Pro Audio

Der Mini-PC, die Peripherie und Fazit

Der Mini-PC

Für die Berechnungen ist ein Mini-PC von Intel zuständig. Basierend auf dem NUC-System hat Eizo sich ein massgeschneidertes Modell speziell für die EV2785 Workstation zusammenstellen lassen. Verbaut wurden vor allem hochwertige Komponenten, was logischerweise die Leistung erhöht, aber auch den Preis.
Das NUC-System von Intel packt eine fast unglaubliche Menge an Hardware in sein kleines Paket
Quelle: Eizo / Intel
Das NUC-Modell in der EV2785 Workstation bietet einen Intel Core i7-7567U, ein Zweikern-Prozessor mit 3,5 GHz Taktfrequenz. Das macht die Workstation vor allem rasant für einzelne Aufgaben. Beim Multitasking würden mehr Prozessorkerne helfen, allerdings geht das meistens auf Kosten von roher Rechenleistung. Etwas schade, dass noch keine Prozessoren der achten Generation verbaut sind, aber dennoch eine gute Wahl. Integriert ist auch der Grafikchip Intel Iris Plus 650. Der gleiche Chip, der beispielsweise im neuen Macbook Pro verbaut ist. Für aufwändige Grafikarbeiten wie Gaming oder 3D-Rendering reicht die GPU nicht, aber für alle leichteren Arbeiten wie Photoshop oder Video-Encoding ist die Iris Plus 650 locker ausreichend.
Beim Arbeitsspeicher gibt es 16 GB DDR4-Speicher mit einem rasanten Tempo von 2400 MHz. Verbaut ist ein einzelner 16-GB-Riegel. Somit bleibt ein Steckplatz frei für Upgrades. Maximal sind 32 GB RAM möglich. Als Nutzspeicher gibt es zwei verschiedene Laufwerke. Da wäre einmal ein 500-GB-SSD im M.2-Format mit NVMe/PCIe x4 für das Betriebssystem und die meisten Applikationen. Viel schneller als NVMe/PCIe geht es aktuell nicht, was sich auch in der Praxis bemerkbar macht. Wartezeiten gibt es bei der EV2785 Workstation nur wenige.
Etwas weniger rasant ist die ebenfalls verbaute Festplatte mit 2 TB Speicher. Hier geht es hauptsächlich um rohen Datenspeicher. Die 2,5-Zoll-Platte dreht leider nur mit 5400 RPM, was im Vergleich zur extrem schnellen SSD ein wenig schade ist, aber bei einer Zweitplatte nicht ganz so viel ausmacht.
Anschlüsse gibt es viele, aber vielleicht nicht genug für alle
Quelle: Eizo / Intel
Wie Intel und Eizo das alles in das kleine NUC-Gehäuse gepackt haben, können Sie herausfinden. Das Gehäuse lässt sich problemlos öffnen. So können Sie im Falle eines Defektes Einzelteile einfach auswechseln. Und sogar, wenn Sie dafür professionelle Hilfe benötigen, dürfte diese deutlich schneller und somit günstiger durch sein.
Trotz des kleinen Gehäuses gibt es genügend Anschlüsse Da wären zunächst ein HDMI 2.0-Anschluss für den primären oder einen sekundären Monitor. Dann gibt es RJ45 für LAN-Fans, 4x USB 3.0 (Typ A). Der Thunderbolt-Anschluss muss hingegen schlau eingesetzt werden. Denn der Anschluss unterstützt sowohl USB 3.1, als auch DisplayPort 1.2 und kann somit entweder als Videoanschluss oder als Datenanschluss verwendet werden. Da es aber nur einen davon gibt, müssen Sie entweder für Video auf HDMI setzen oder für die Datenanschlüsse USB-A verwenden.
Zu guter Letzt hat Intel noch irgendwie einen microSD-Leser und eine Audio-Klinke eingebaut. Für Kabelhasser gibt es natürlich WLAN AC und Bluetooth 4.2.

Die Peripherie

Erster Verwendungszweck für Bluetooth ist die Maus-Tastatur-Kombo von Rapoo. Genau genommen handelt es sich um eine Tastatur im Vollformat (mit Nummernblock) im Schweizer Layout. Wie bei den meisten All-in-One-Geräten ist die Tastatur keine wirkliche Offenbarung. Sie funktioniert fehlerfrei, macht aber keine grosse Freude. Wer sich eine iMac-Tastatur oder etwas Ähnliches gewöhnt ist, wird damit problemlos leben können. Fans von mechanischen Tastaturen werden die Tastatur nicht lange im Einsatz haben. Ähnliches gilt für die Maus. Diese ist sehr ähnlich wie die Microsoft-Maus, welche es zum Surface Studio dazugibt. Weder besonders ergonomisch, noch besonders schön oder in irgendeiner Form speziell. Die Maus ist da, weil sie im Paket inbegriffen ist und wird von jedem halbwegs anspruchsvollen Nutzer schnell ersetzt.
Maus und Tastatur sind eher schwach, was für AiO-Rechner etwa durchschnittlich ist
Quelle: Eizo / Rapoo
Deutlich schöner, sowohl wörtlich als auch metaphorisch, sind die Lautsprecher im Pro-Audio-Bundle. Eizo liefert hier die Audioengine A2+ mit. Diese bringen zwar ein paar Kabel mehr auf den Tisch, dafür aber auch ausgezeichneten Klang für eine breite Masse an Nutzern. Die Lautsprecher sind ausgewogen, weder zu basslastig, noch mit klirrenden Höhen. Als kleiner Bonus sehen sie noch toll aus und passen mit ihrem weissen Gehäuse bestens zum Monitor. Wer die Lautsprecher nicht will oder braucht, kann die Workstation auch ohne kaufen und ein wenig Geld sparen.
Besser sind die Lautsprecher, welche eine sehr solide Leistung für einen fairen Aufpreis liefern
Quelle: Eizo / Audioengine

Fazit

Die grösste Hürde für die Eizo EV2785 Workstation dürfte der Preis sein. Für knapp weniger als 3000 Franken erhält man jedoch absolut, was das Preisschild verspricht: Rasante Hardware, ein exzellentes Display und vor allem viel Flexibilität. Dass dafür ein wenig Design auf der Strecke bleibt, muss man in Kauf nehmen. Kleinerr Abzüge gibt es für kleinere Dinge: Den nicht mehr brandneuen Prozessor, die etwas langsame Festplatte oder den geteilten Thunderbolt-Anschluss. Alles nicht wirklich gravierend, aber für einige Nutzer vielleicht ein Dealbreaker.
Eizo EV2785 Workstation High-End Home Pro Audio
Positiv: Display, Komponenten, Flexibilität
Negativ: etwas ältere CPU, langsame HDD, Maus & Tastatur
Details: 27-Zoll-Monitor (3840 x 2160, IPS), Intel Core i7-7567U (Zweikern, 3,5 GHz), Intel Iris Plus 650, 16 GB RAM (DDR4, 2400 MHz), 500 GB SSD (PCIe x4 / NVMe, M.2), 2 TB HDD (SATA III, 2,5", 5400 RPM), HDMI 2.0, RJ45, 4x USB-A 3.0, 1x USB-C 3.1 (inkl. DisplayPort 1.2), 3,5mm Audio, microSD, Bluetooth 4.2, WLAN AC, Maus, Tastatur, Audioengine A2+ Lautsprecher
Strassenpreis: Fr. 2949.-
Info: eizo.ch




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