Testcenter 06.01.2021, 17:15 Uhr

Huawei Freebuds Studio im Test

Nachden True Wireless Freebuds, welche durchaus überzeugt haben, gibt Huawei nun sein Debut bei den Over-Ears. Wie schlagen sich die Chinesen in der Kopfhörer-Königsklasse? Online PC testet.
 
(Quelle: Huawei)
Kopfhörer muss man heute haben als Tech-Firma – auch wenn Audio nicht zum Kerngeschäft gehört. So, könnte man meinen, ist heute der allgemeine Tenor. Da bildet auch Tausendsassa Huawei keine Ausnahme. Bis anhin war in Shenzen damit die True-Wireless In-Ear Riege gemeint. Zunächst mit solider Leistung zu äusserst fairen Preisen, danach mit Edel-Teilen, den Huawei Freebuds Pro. Nun hauen Sie mit den Freebuds Studio die ersten Over-Ear raus, welche Designmässig mit ihrer klaren Linienführung ein wenig an die Sennheiser NC700 erinnern. Während der Bügel in Metall gehalten ist, begnügt sich Huawei bei der Aussenseite der Ohrmuscheln mit Kunststoff. Auf der Innenseite erwartet den Nutzer Kunstleder-Applikationen, die sich tatsächlich weich um die Ohren schmiegen. Darüber hinaus gibt’s drei Tasten: Rechts der Power- und der Bluetooth-Button, links für die verschiedenen Active Noise Cancelling Modi, auf die wir später noch zu sprechen kommen. Farblich hat man die Wahl zwischen Schwarz und cremigem Gold/Rosé/Bronze (ja, was nun? Schwierig – aber hübsch).

Was gleich zu Beginn positiv auffällt ist das Tragegefühl – es gehört definitiv in die Top-Liga. Mit dicker Polsterung und verhältnismässig geringem Anpressdruck sind die Studios bequem und auch nach mehreren Stunden noch immer angenehm zu tragen. Natürlich haben wir hier, dank der Kunstleder-Beschichtung der Ohrmuscheln, auch das Schweiss-Problem im Sommer. Dies ist aber branchenübergreifend bekannt. Der Bügel ist stufenlos verstellbar und passt auf jede noch so grosse Rübe. Auffallend: Im voll ausgezogenen Modus passt er mir um den Hals ohne mich zu würgen – das ist selten!
 
Inbetriebnahme – die Sache mit der App
 
Die Studios unterstützen den aktuellen Bluetooth Standard 5.2 und Multipoint – man kann sich also mit zwei Endgeräten koppeln und mehr oder weniger nahtlos zwischen den beiden hin und her wechseln. Gerade für mich als Pendler mit Smartphone und Notebook ein Segen – im Test klappte das Problemlos. Zudem ist die Autodetection sehr zuverlässig – nimmt man die Studios ab, wird die Tonwiedergabe unterbrochen. Auffällig und irgendwie typisch für Huawei: das Signal ist enorm stark. Auch in Kellerräumen mit dicken Wänden und erheblichen Distanzen bleibt die Bluetooth-Verbindung bestehen – vor allem, wenn man die Studios mit einem neueren Huawei-Smartphone verbindet. Gleiche Erfahrungen machte ich schon mit den Phones des chinesischen Herstellers, welche oftmals auf Hügeln und in Bunkern noch ein Signal-Bälkchen anzeigen, wenn die Konkurrenz schon längst die Waffen gestreckt hat – die Über-Module!
 
Verbindungsmässig klappt alles soweit problemlos – aber da gibt’s noch einen kleinen Pferdefuss. Für die Detaileinstellungen der Verbindung und auch für eine detailliertere Konfiguration des Kopfhörers empfiehlt sich die Installation von Huawes AI-App. Dumm nur, dass die neuste Version – und die brauchts – weder in Apples App Store noch im Google Play Store zu finden ist. Die gibt’s entweder in der hauseigenen App Gallery oder als APK von Huawei direkt. Immerhin: Die Chinesen drucken einen QR-Code auf die Verpackung der Studios, welcher direkt zu der App führt. Problematisch ist das nur, weil in den anderen Stores eine alte Version der AI-App verfügbar ist – diese die Studios aber nicht erkennt. Ärgerlich und nicht transparent kommuniziert vom Hersteller.
 
Nebst den Buttons gibt’s übrigens auch Touch-Gesten – eine vollumfängliche Steuerung inklusive Lautstärke-Kontrolle ist möglich und reagiert beinah ohne Verzögerung und sehr zuverlässig. Top.



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