Alles im Namen der K.I. 21.10.2025, 15:15 Uhr

Test: Apple iPad Pro M5

Abseits der schieren Leistung wird iPadOS 26 zum Befreiungsschlag: Endlich sehen wir eine Annäherung an Desktop-Rechner.
(Quelle: Apple Inc.)
Was immer beim iPad Pro mit M5 gesucht wird: Es findet sich im Inneren. Denn äusserlich hat sich bis auf den letzten Millimeter und bis auf das letzte Gramm nichts geändert. Stattdessen dreht sich alles um das neue M5-SoC (System on Chip), das einen kräftigen Satz bei der Leistung macht. Der Chipsatz wird im 3-Nanometer-Verfahren gefertigt. Er verfügt über 10-CPU- und 10-GPU-Kerne – wenn man sich für die Speicherausstattung von 1 TB oder 2 TB entscheidet. Bei den Geräten mit 256 GB respektive 512 GB reicht es nur für 9 Kerne in der CPU, was jedoch in den allerwenigsten Fällen eine Rolle spielen wird.
In dieser Generation betont Apple vor allem die «Neural Accelerators» in der GPU. Bei dieser optimierten Architektur ist jeder Compute-Block des M5 für KI optimiert. Davon profitieren vor allem lokale K.I.-Anwendungen, wie zum Beispiel die kostenlose App Draw Things: Nach der Installation der App wird das gewünschte Modell heruntergeladen. Danach spielt sich alles lokal auf dem iPad ab. Wie lange es dauert, bis das fertige Bild steht, hängt aber auch vom verwendeten K.I.-Modell ab.
Die kostenlose App «Draw Things» bietet verschiedene Modelle für K.I.Bilder zum Download an; den Hirnschmalz für die Berechnung steuert dann der M5 bei
Quelle: PCtipp
Natürlich gibt Apple auch gerne mit der allgemeinen Leistungssteigerung an. Im Vergleich zur ersten Generation, dem M1, zeigt sich folgendes Bild:
Rendering mit Raytracing: 6,7× so schnell, Videotranscodierung: 4,8×, Hochskalierung von Videos durch K.I.: 3,7× so schnell wie der M1
Quelle: Apple Inc.
Selbst wenn man den M5 dem M4 vom letzten Jahr gegenüberstellt, ist der Sprung beachtlich. Der Vergleich zum erst fünf Jahre alten M1 zeigt jedoch vor allem, wie schnell die Entwicklung bei den M-SoCs voranschreitet. Einen fast 7-fachen Leistungszuwachs in so kurzer Zeit: Mir wäre keine andere Chip-Plattform von Intel, ARM oder Qualcomm bekannt, die eine solche Bilanz vorweisen kann.
Auch an anderer Stelle wurde aufgerüstet: Die Bandbreite für den gemeinsamen Arbeitsspeicher des M5 liegt jetzt bei 153 GB/s – und damit fast 30 Prozent über dem M4.

Spricht mit allen

Die Auffrischung setzt sich bei den Drahtlosverbindungen fort. Genau wie beim iPhone Air arbeitet auch im iPad Pro M5 der neue N1-Chip, der von Apple entwickelt wurde. Er kümmert sich um die Verbindungen über Wi-Fi 7, Bluetooth 6 und Thread.
Thread. Thread spielt vor allem in der Heimautomatisierung eine zunehmend wichtige Rolle als universelles Netzwerk-Protokoll – und irgendwann als Ersatz für Zigbee. Welche Vorteile sich jedoch im Zusammenspiel mit dem iPad Pro ergeben, muss sich erst noch zeigen. Denn als Border-Router eignet sich das mobile iPad Pro nicht, weil ein solcher Koordinator ständig präsent und darüber hinaus mit Strom versorgt werden muss. Diese Aufgabe wird deshalb vom aktuellen Apple TV, dem HomePod und dem HomePod mini wahrgenommen, die keine mobilen Ambitionen hegen.
GPS für alle. Das C1X-Modem, das auch im neuen iPhone Air seinen Dienst verrichtet, sorgt im Idealfall für bis zu 50 Prozent schnellere mobile Datenverbindungen via 5G. Doch vor allem hat Apple das GPS-Modul dazugepackt. Damit wird ein Zopf abgeschnitten, der so alt ist, wie das erste iPad mit LTE-Zugang. Denn bisher musste man sich bei jedem (!) iPad entscheiden, ob man ein Modell ohne LTE und GPS will – oder eben den Aufpreis bezahlt. GPS ohne LTE gab es nicht. Doch das ist vorbei: Alle iPad-Pro-Modelle sind mit einem GPS-Chip für die metergenaue Lokalisierung ausgestattet. Die Vermutung liegt nahe, dass es in Zukunft überhaupt keine Apple-Mobilgerät ohne GPS mehr geben wird. 
Nur eSIM. Was schon beim Vorgänger fehlte, ist ein Slot für eine physische SIM-Karte: ein Thema, von dem sich Apple weiter verabschiedet. So wird in den USA auch kein aktuelles iPhone mehr angeboten, das mit einem solchen Slot kommt. Stattdessen lassen sich acht oder mehr eSIMs verwalten, wovon jeweils eine aktiv sein kann. Was jedoch mit «acht oder mehr» gemeint ist, erklärt nicht einmal Apple selbst.




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