Open-Source-Cloud 20.09.2018, 08:46 Uhr

ownCloud aktualisiert Server- und Client-Versionen

ownCloud ist ab sofort in der neuen Version 10.0.10 erhältlich. Mit dem Updates erhält die Open-Source-Cloud nun einen nativen Brute-Force-Schutz. Ausserdem wurde auch der Desktop-Client aktualisiert.
(Quelle: Shutterstock / OmniArt / ownCloud)
Auf der ownCloud Conference in Nürnberg feiert die neueste Version 10.0.10 der gleichnamigen freien Open-Source-Cloud ihre Premiere. Das Update stattet die Lösung unter anderem mit einer nativen Brute Force Protection, einer optimierten Nutzerkonfiguration sowie mit Unterstützung für PHP 7.2 aus. Ebenfalls im Gepäck haben die Entwickler den auf Version 2.5.0 aktualisierten ownCloud-Desktop-Client, der erstmals das Virtual File System (VFS) beinhaltet.
Dank VFS synchronisiert ownCloud jetzt nach Bedarf.
Quelle: ownCloud
Mit der nun verfügbaren Erweiterung "Brute Force Protection” erhalten Administratoren ein Tool, um Angreifern den Zugang zu ownCloud-Instanzen zu erschweren. Wiederholte fehlgeschlagene Anmeldeversuche, die von der gleichen IP-Adresse erfolgen, werden durch die App so verzögert, dass die Chancen eines erfolgreichen Angriffes auf ein Minimum reduziert werden. Ein ähnliches Verfahren wird bei vielen Lösungen angewandt. So setzt beispielsweise auch AVM zur Absicherung seiner Fritzbox-Router auf diese Methode.
In Version 10.0.10 steht ausserdem eine verbesserte lokale Benutzererstellung zur Verfügung, die Administratoren die Bereitstellung von Zugangsdaten vereinfacht. Anstelle eines Nutzerpassworts wird bei der Konfiguration eine E-Mail-Adresse angefragt, an die dann ein Aktivierungslink versendet wird. Damit entfällt die Weitergabe von Login-Daten über einen anderen Kommunikationskanal.
Daneben erhält ownCloud eine neue HTTP-API für die Suche. Dies ermöglicht die Abfrage von Suchbegriffen direkt auf dem Server. Mit zukünftigen Releases der ownCloud-Clients können Nutzer die HTTP-API verwenden, um Inhalte auf dem Server zu suchen, die nicht zwangsweise lokal verfügbar sind. Das ist vor allem hinsichtlich der neuen VFS-Unterstützung zu begrüssen.
Mit der ausgebauten PHP-Unterstützung reagiert das Entwickler-Team indessen auf den auslaufenden Support von PHP 5.6 und 7.0. Ausserdem diene die Umstellung als Vorbereitung für PHP 7.3, dessen Veröffentlichung für Ende 2018 angekündigt ist.
Eine weitere Verbesserung erhielt die Upload-Funktion im Web Interface. Diese gestattet nun neben dem Chunking-Mechanismus zum verteilten Upload grosser Dateien auch das erneute Hochladen von blockierten Chunks. Abgebrochene Uploads können dadurch jederzeit wieder fortgeführt werden.

Desktop-Client mit smarter Synchronisation

Nachdem die Entwickler schon im Juni die neuen Funktionen der Client-Version 2.5.0 angekündigt haben, folgt nun der offizielle Start der Software. Diese will vor allem mit dem neuen VFS punkten, das in der Praxis dem Nutzer gestattet, jederzeit auf sämtliche in der Cloud gesicherten Inhalte zuzugreifen, ohne diese vorher lokal zu speichern.
Im Dateimanager findet sich folglich die gesamte Ordnerstruktur des Servers wieder - unabhängig davon, welche Daten bereits lokal vorliegen. Erst wenn dann der Zugriff auf eine Datei erfolgt, lädt die Open-Source-Software die benötigten Daten aus dem Netz. Dadurch lässt sich lokal Speicherplatz einsparen und ein Wechsel in die Web-Oberfläche von ownCloud für die Suche und den Download der Inhalte erübrigt sich ebenfalls.

Wettrennen mit Nextcloud

Seit der Spaltung der Community aus der das Nextcloud-Projekt hervorging, liefern sich beide Open-Source-Lösungen ein regelrechtes Wettrennen um neue Features und Funktionen. Nextcloud wurde vom Owncloud-Gründer Frank Karlitschek zusammen mit ehemaligen Owncloud-Developern auf die Beine gestellt, nachdem Karlitschek im Streit die Entwickler-Firma Owncloud Inc. verlassen hatte. Sein neues Nextcloud-Projekt ist jüngst in Version 14 an den Start gegangen, die unter anderem eine Video-Verifizierung sowie DSGVO-Tools bereithält.



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