App-Tipps 11.11.2025, 11:55 Uhr

Alle Tools immer dabei

Selbst ältere USB-Sticks bieten in der Regel genug Platz für Dutzende, wenn nicht gar Hunderte nützliche Programme. Wir stellen die besten Tool-Sammlungen vor und geben hilfreiche Tipps zu ihrer zeitsparenden Einrichtung.
(Quelle: ChatGPT)
USB-Sticks erhalten Sie heutzutage in allen möglichen Formen, Farben und Grössen. Die Klassiker in Stiftform sind meist rechteckig, schlank, handlich und zum Schutz mit einer Kappe, einem Metall­bügel oder einem Schiebemechanismus ausgestattet. Praktisch sind Modelle, die zusätzlich eine Öse oder einen Ring zur Befestigung am Schlüsselbund haben. Die winzigen Nano-Sticks gehen hingegen relativ leicht verloren. Sie eignen sich eher, um etwa permanent in einem Laptop eingesteckt zu bleiben, Bild 1.
Bild 1: Nano-USB-Sticks sind so klein, dass sie unterwegs leicht verloren gehen
Quelle: PCtipp.ch
Anders sieht es bei speziellen Outdoor-Sticks aus. Sie haben wasserdichte, stossfeste und staubdichte Gehäuse. Das macht sie robuster und für die Mitnahme auf Reisen oder auch Baustellen geeignet.
Wenn Sie einen USB-Stick benötigen, den Sie an verschiedensten Rechnern anstecken wollen, sollten Sie nach einem Modell mit zwei Steckern Ausschau halten. Ausser dem klassischen USB-A- haben diese auch einen zusätzlichen USB-C- beziehungsweise Lightning-Anschluss eingebaut.
Das Preisspektrum aktueller USB-Sticks reicht von billig bis sehr teuer. Im Handel finden Sie Modelle für deutlich unter zehn Franken bis zu über 1000 Franken. Private Anwender bekommen bereits für 20 bis 30 Franken Top-Modelle wie den Samsung Bar Plus mit rund 256 GB Speicherkapazität. Er bietet ausreichend Platz, um selbst grosse Tool-Sammlungen – wie der PCtipp sie im Folgenden vorstellt – immer dabei zu haben, Bild 2.
Bild 2: USB-Sticks wie der Samsung Bar Plus bieten einen guten Kompromiss aus Leistung, Kapazität und Preis
Quelle: PCtipp.ch

PortableApps-Suite

Die PortableApps-Suite ist eine Plattform, die Sie selbst mit genau den Anwendungen füllen können, die Sie unterwegs benötigen. Nach der Installation auf Ihrem USB-Stick enthält sie noch keine Tools. Die gewünschten Programme wählen Sie selbst aus einem Menü aus. Danach werden sie automatisch heruntergeladen und auf den Stick übertragen.
Die grundlegende Installation der Suite ist schnell erledigt. Laden Sie die PortableApps-Suite von portableapps.com/download he­runter. Stecken Sie Ihren USB-Stick an den Rechner an und klicken Sie doppelt auf die heruntergeladene EXE-Datei. Folgen Sie dem Set-up-Assistenten bis zum Dialog Installationstyp. Wählen Sie hier Neue Installation aus und bestätigen Sie mit Weiter.
Lassen Sie die Auswahl auf Portabel und wählen Sie im folgenden Dialog den Partitionsbuchstaben aus, mit dem Ihr USB-Stick im Datei-Explorer zu finden ist, Bild 3. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welches der Richtige ist, schauen Sie lieber noch einmal kurz nach.
Bild 3: Der Assistent richtet die PortableApps-Suite auf Ihrem USB-Stick ein
Quelle: PCtipp.ch
Bestätigen Sie auch die weiteren Dialoge und warten Sie kurz, bis der Assistent alle benötigten Dateien auf Ihren USB-Stick übertragen hat. Ein Klick auf Fertigstellen öffnet am Ende der Installation die Oberfläche der PortableApps-Suite. Das Informationsfenster, das beim ersten Mal erscheint, können Sie schliessen. Nun öffnet sich das Portable App Directory. Hier wählen Sie per Mausklick aus, welche Software Sie auf Ihrem USB-Stick mitnehmen wollen.
Das Angebot ist sehr umfangreich. Es reicht von Lösungen für einen barrierefreien Zugang wie der Bildschirmlupe OneLoupe oder einer On-Screen-Tastatur, über Astronomie-, Tipptrainer- oder Coding-Tools, bis zu Spielen und Programmen zur Bearbeitung von Bildern, Musik oder Videos sowie Internet-, Sicherheits- und Office-Anwendungen. Die Bandbreite umfasst sowohl winzige Spezial-Tools als auch grosse Pakete wie die komplette Libre­Office-Suite, Bild 4.
Bild 4: Im Portable App Directory legen Sie fest, welche Tools die PortableApps-Suite auf Ihrem USB-Stick installieren soll
Quelle: PCtipp.ch
Setzen Sie ein Häkchen vor die gewünschten Programme und klicken Sie danach unten rechts auf Installieren. Anschliessend lädt die PortableApps-Suite die ausgewählten Anwendungen aus dem Internet herunter und richtet sie auf Ihrem USB-Stick ein, Bild 5. Bei manchen der Programme müssen Sie dabei kurz die Lizenzbedingungen abnicken. Wir empfehlen bei kleineren USB-Sticks während der Auswahl der Software die beiden rechten Spalten mit den Grössenangaben im Blick zu behalten. Sie zeigen, wie gross die Downloads sind und wie viel Platz jedes Programm auf Ihrem USB-Stick benötigt.
Bild 5: Download und Installation der Software auf Ihrem USB-Stick erfolgen automatisch, nur gelegentlich müssen Sie Lizenzbedingungen abnicken
Quelle: PCtipp.ch
Bild 6: Der Starter der PortableApps-Suite zeigt ausser den installierten Tools auch Schaltflächen, etwa zum Sichern der Daten auf dem Stick
Quelle: PCtipp.ch
Sobald das erledigt ist, können Sie rechts unten im PortableApps-Menü ein Programm auswählen und starten. Die Suite verwendet dabei dieselben Kategorien, die sie auch bei der Software-Auswahl gezeigt hat. Zusätzlich enthält der Starter einige Schaltflächen, die immer vorhanden sind, Bild 6. So öffnen die Einträge Dokumente, Musik und Bilder die gleichnamigen Ordner auf Ihrem USB-Stick, die der Set-up-Assistent dort bei der Installation angelegt hat.
Über Sichern erstellen Sie ein Backup Ihres USB-Sticks. Die damit erzeugte Sicherheitskopie können Sie auf Ihrem PC speichern und bei Bedarf wieder auf diesem oder einem anderen USB-Stick einrichten.
Über die Schaltfläche Anwendungen installieren Sie nicht nur zusätzliche Tools auf Ihrem USB-Stick, sondern aktualisieren auch die bereits vorhandenen.
Der Schalter Optionen öffnet die Einstellungen der PortableApps-Suite. Hier können Sie viele grundlegende Optionen wie die Sprache der Oberfläche oder das Verhalten des integrierten Updaters festlegen. Ausserdem können Sie hier die Kategorien ausblenden oder ein alternatives Design für den Starter der PortableApps-Suite auswählen.
Noch ein wichtiger Hinweis: Damit beim Abstecken des USB-Sticks keine Daten verloren gehen, sollten Sie die Suite immer über das Auswerfen-Symbol beenden. Die Schaltfläche x schliesst nur die Oberfläche sowie die aktuell geöffneten portablen Anwendungen.
Bild 7: Um einen Datenverlust zu vermeiden, sollten Sie den USB-Stick nach jeder Nutzung ordnungsgemäss auswerfen
Quelle: PCtipp.ch
Alternativ werfen Sie Ihren USB-Stick mit einem Rechtsklick auf das USB-Symbol unten rechts im Windows-Infobereich aus, Bild 7. Per Doppelklick auf die Datei Start.exe auf Ihrem USB-Stick öffnen Sie die PortableApps-Suite später wieder.

LiberKey

Eine optisch hübschere, aber nicht ganz so umfangreiche Alternative zur PortableApps-Suite ist LiberKey. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Starter-Plattform für den USB-Stick. Das Tool LiberKey bietet im Gegensatz zur PortableApps-Suite aber bereits drei fertig vorkonfigurierte Pakete mit den am häufigsten benötigten Tools.
Sie finden das Set-up-Programm unter der Adresse liberkey.com/en/download.html. Das Set-up läuft ähnlich ab, allerdings müssen Sie als Installationsziel dieses Mal selbst Ihren USB-Stick auswählen. Anschliessend öffnet sich der LiberKey-Starter unten rechts sowie ein Fenster, in dem Sie Eine Programmsammlung installieren wählen.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Liste verfügbarer Sammlungen herunterladen und wählen Sie entweder Basic Suite, Standard Suite oder Ultimate Suite aus, Bild 8. In der Liste darunter können Sie vorausgewählte Tools auch ausschliessen, indem Sie das Häkchen davor entfernen. Klicken Sie am Schluss auf Alle Programme der ausgewählten Sammlung installieren. Liber­Key lädt die ausgewählte Software herunter und richtet sie auf dem Stick ein.
Bild 8: Die Anwendung LiberKey installiert vorgefertigte Sammlungen mit häufig benötigten Tools auf Ihrem USB-Stick
Quelle: PCtipp.ch
Die Programme werden danach automatisch im LiberKey-Starter in verschiedenen Kategorien einsortiert. Beim ersten Klick auf ein Programm öffnet sich ein Fenster mit allgemeinen Informationen zum Tool, Bild 9. Ein Klick auf Starten öffnet es. Wenn Sie das Fensterchen nicht jedes Mal sehen wollen, entfernen Sie das Häkchen vor Diese Informationen automatisch anzeigen.
Bild 9: Der LiberKey-Starter zeigt zusätzlich ein Fenster mit Infos zum ausgewählten Tool
Quelle: PCtipp.ch
Wie bei der PortableApps-Suite sollten Sie den USB-Stick nicht einfach abziehen, wenn Sie ihn nicht mehr benötigen. Klicken Sie besser vorher unten rechts im Windows-Infobereich auf LiberKey-Tools sowie auf LiberKey trennen, um Ihre Daten vor Verlust zu schützen. Um die Suite erneut zu starten, rufen Sie das LiberKey-Verzeichnis auf Ihrem USB-Stick auf und klicken dort doppelt auf die Datei LiberKey.exe.

WSCC

Das Windows System Control Center (WSCC) ist eine Tool-Sammlung, die sich an Admins und Technik-affine Nutzer richtet, die auf ihrem USB-Stick Dutzende oder gar Hunderte von System-Tools mit sich herumtragen.
Die Installation ist schnell erledigt. Rufen Sie wscc-app.com/main/downloads.php auf und klicken Sie bei WSCC 64-bit auf Download Now. Starten Sie das Set-up-Programm anschliessend mit einem Doppelklick auf die heruntergeladene EXE-Datei. Im Fenster Setup Type wählen Sie Portable Mode aus und danach den Laufwerkbuchstaben Ihres USB-Sticks. Anschliessend startet WSCC. Beim ersten Aufruf erscheint automatisch der Update Manager. Er informiert über Aktualisierungen und komplette Tool-Sammlungen wie die Sysinternals-Suite, die Sie jetzt auf Ihrem USB-Stick einrichten können, Bild 10. Bestätigen Sie mit Next und Add, um die jeweilige Suite herunterzuladen und auf Ihren Stick zu übertragen. Bei Tool-Sammlungen, auf die Sie verzichten wollen, klicken Sie einfach auf Skip. Sie können sie auch später noch auf Ihren USB-Stick übertragen.
Bild 10: Das Windows System Control Center (WSCC) richtet komplette Tool-Sammlungen wie die Sysinternals-Suite auf Ihrem USB-Stick ein
Quelle: PCtipp.ch
Zuletzt zeigt der Update Manager noch eine Zusammenfassung, welche Tools er gefunden hat. Setzen Sie oben links das Häkchen vor dem Eintrag Name, um alle auf einmal auszuwählen, Bild 11. Klicken Sie zuletzt auf Install. WSCC lädt die markierten Tools herunter, kopiert sie auf Ihren USB-Stick und trägt sie zudem in der WSCC-Oberfläche ein. Das dauert eine Weile.
Bild 11: Im Update Manager wählen Sie aus, welche Tools WSCC auf Ihren Stick übertragen soll
Quelle: PCtipp.ch
Sobald das erledigt ist, können Sie loslegen. WSCC zeigt alle verfügbaren Tools in verschiedenen Ansichten, Bild 12. In der linken Leiste sehen Sie oben zuerst die Favoriten. Hier sind in Zukunft die Tools aufgelistet, die Sie per Rechtsklick als Favorit auswählen. Darunter zeigt die History eine Auflistung der zuletzt verwendeten Werkzeuge, während Most Used diejenigen aufführt, die Sie am häufigsten einsetzen. Über Search beziehungsweise das Suchfeld oben rechts recherchieren Sie nicht nur in den Dateinamen, sondern auch in den Beschreibungen der Programme.
Bild 12: WSCC installiert die System-Tools auf Ihrem Stick und sortiert sie in Kategorien ein
Quelle: PCtipp.ch
Darunter folgen verschiedene Kategorisierungen. So sind alle Tools in thematisch strukturierten Ordnern wie File and Disk, Security oder Administrative Tools einsortiert. Anschliessend folgen Ordner für die Sysinternals Tools von Microsoft, die Nirsoft Utilities von Nir Sofer sowie die MiTeC Utilities. Eine Anwendung starten Sie durch einen Doppelklick oder durch einen einfachen Klick mit der linken Maustaste auf das Kästchen mit dem Namen des Tools. Über das Fragezeichen zu jedem Eintrag öffnen Sie eine Hilfedatei zum jeweiligen Programm.
Oben finden Sie ausserdem die Schaltfläche Admin, um WSCC mit Administrator-Berechtigungen neu zu starten. Dann kann es seine erweiterten Rechte an die Tools «vererben». Über Install ergänzen Sie die Tool-Sammlungen, die Sie anfangs nicht ausgewählt hatten, während Sie über Updates nach Aktualisierungen für die auf dem USB-Stick vorhandenen Tools suchen und diese danach einspielen. Zum Start von WSCC auf Ihrem USB-Stick wechseln Sie in das Unterverzeichnis WSCC und klicken doppelt auf die Datei wscc.exe.

Fazit: Nimm drei

Jede der vorgestellten Tool-Sammlungen eignet sich für einen bestimmten Einsatzzweck. Das breiteste Angebot inklusive gängiger Office-Anwendungen bietet die PortableApps-Suite. Dafür ist LiberKey mit seinen vorkonfigurierten Paketen schneller eingerichtet. Das Windows System Control Center (WSCC) ist dagegen eine Sammlung mit Hunderten Systemwerkzeugen, die Sie immer auf Ihrem USB-Stick dabeihaben. Wenn Ihr Stick genug Platz bietet, lautet die Frage aber nicht, welche der drei Sammlungen Sie installieren sollten. Nehmen Sie einfach alle und richten Sie diese nebeneinander auf Ihrem USB-Stick ein. Sie kommen sich nicht in die Quere.



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