Digitale Kommunikation der Gegenwart – Chancen, Risiken und Entwicklungen

3. Wachsende Dynamik und Veränderung – Fast oder Slow Media?

Diese Entwicklungen passieren nicht stufenweise. Vielmehr ist ein exponentielles Wachstum – mehr Kanäle, mehr Kommunikationsaufwand, mehr Belastung. “Schneller, höher, weiter” scheint das Motto zu sein. In diesen Zeiten muss ein Umgang damit gefunden werden, um auf Dauer die Belastung nicht zur Überlastung werden zu lassen. Geht der Trend weiter zur Fast Media oder gibt es Alternativen?
a. Digitale Medien beschleunigen immer stärker
Während also in den vergangenen Jahren stetig neue Medien entwickelt wurden, muss es jetzt darum gehen, das Verhalten anzupassen und den Umgang damit zu klären, vielleicht sogar zu reglementieren. Denn die Fast Media hat einen entscheidenden Einfluss auf das Gesellschaftliche und das Geschäftsleben, beschleunigt das Miteinander und überlastet auf Dauer. Wenn diese Geschwindigkeit beibehalten wird – sowohl in der Kommunikation als auch in der Entwicklung von neuen digitalen Kommunikationskanälen – wird es auf Dauer zum grossen Knall kommen. Deswegen muss etwas geschehen, dass diese Entwicklung entschleunigt, wieder mehr Zeit gibt. Ein Stichwort: Slow Media. 
b. Gegentrend Slow Media – der bewusste Umgang mit digitalen Medien
Slow Media beschreibt den Gegentrend zur aktuellen Entwicklung. Ähnlich wie die Unterscheidung Fast und Slow Food, geht es hier nicht zwangsläufig um die Geschwindigkeit, sondern um die gezielte Auswahl der Zutaten, des Prozesses. Das Bewusstmachen: Warum nehme ich diesen Kanal, warum kommunizieren ich mit der gewählten Person – bringt es mich weiter, bringt es mein Gegenüber weiter? Die Erweiterung des Rasters führt dazu, dass mehr Zeit für die wichtigen Dinge bleibt, für die wirklich benötigte Kommunikation. Ansonsten kommt es zur hoffnungslosen Reizüberflutung, die zu einem enormen Leistungseinbruch führt. 

Fazit – bewusster Umgang mit digitalen Medien ist sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld nötig 

Die Entwicklung zeigt: Die aktuelle Reizüberflutung, das exponentielle Wachstum der Informationen und des Kommunikationsaufwand führt zu einer abnehmenden Leistung, zu einer Überlastung. Das kann so nicht weitergehen. Denn das gesellschaftliche Miteinander wie auch das Geschäftsleben haben die Geschwindigkeit eines reissenden Flusses angenommen – da heraus zu kommen ist schwierig, aber auf Dauer werden Steine auftauchen, die einzelne einfach blockieren und ausknocken. Deswegen ist ein gemeinschaftlicher Umgang mit der beschleunigten digitalen Kommunikation notwendig, ein Digitales Detox durch Offline Zeiten, die den Mensch zur Ruhe kommen lassen, damit die Produktivität nicht zum Erliegen kommt. 
Slow Media ist dabei ein guter Ansatz. Der bewusste Einsatz von digitalen Medien, dort, wo es sinnvoll ist, bringt am Ende mehr als die quantitative Streuung auf allen Kanälen. Das gilt sowohl für die geschäftliche als auch für die private Kommunikation. Face to Face ist immer wertvoller, wenn es möglich ist: Das muss vor allem im privaten Bereich wieder bewusster genutzt werden. Deswegen gilt: Es muss um Qualität gehen, nicht um Quantität, damit die Mediennutzung wieder zielgerichteter wird und auch der Mensch wieder gerne die digitalen Kommunikationswege zur Hilfe nimmt – weil es praktisch ist und das Leben erleichtert - und nicht weil der Druck da ist.  




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