IT-Services 25.08.2017, 10:46 Uhr

Was bringt Industrie 4.0 dem E-Commerce?

Die gesamte Lieferkette im E-Commerce könnte von der Digitalisierung profitieren. Im Interview erklärt Arno Ham von Sana Commerce, wie das möglich ist und wo die Hürden liegen.
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Industrie 4.0 ist eine echte Chance für die Branche. Swissmen, die Vereinigung der schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie verwandter technologieorientierter Branchen, kommt nach einer Umfrage seiner Mitgliedsunternehmen zu dem Ergebnis, dass die Schweiz sehr gute Voraussetzungen hat, um das Potenzial der Digitalisierung erfolgreich zu nutzen. Rund 80 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen in Industrie 4.0 mindestens einen direkten Nutzen. Die meisten KMU wie auch Grossunternehmen glauben, dass Industrie 4.0 vor allem die Produktivität steigert und Zusatznutzen für Kunden schafft.
Allerdings: Zwar wird Industrie 4.0 einhellig mit höherer Wertschöpfung verbunden, doch dies auch als Chance für die Weiterentwicklung im B2B-Omnichannel-Vertrieb – speziell in Richtung E-Commerce – zu nutzen, ist noch wenig im Bewusstsein – überraschend, denn: Wie sonst sollen sich Investitionen in Industrie 4.0 auszahlen, wenn nicht durch Umsatzsteigerung, Positionierung im Markt mit wettbewerbsfähigeren Preisen und die Vermarktung entsprechen neuer Geschäftsmodelle.
Im Interview erklärt Arno Ham, Chief Product Officer bei Sana Commerce, wie sich die Digitalisierungswelle auf Abläufe im E-Commerce auswirken werden.
Stellen Ihre Kunden bereits die Verbindung von Industrie 4.0 und E-Commerce her?
Arno Ham: In gewisser Hinsicht schon, aber nur ansatzweise. Wenn wir unsere Kunden aus der Produktions- und Fertigungsindustrie fragen, welche Themen sie derzeit am meisten beschäftigen, geht es zumeist um Umsatzsteigerung, Zahl der Bestandskunden erhöhen und neue Wege, um im Wettbewerb zu bestehen. Diese Antworten lassen vermuten, dass Unternehmen bei der Entwicklung ihrer B2B-E-Commerce-Aktivitäten die Rolle von Industrie 4.0 nur wenig im Blick haben.
Aber gerade die verschiedenen Ausprägungen von Industrie 4.0 – bei denen es oft zunächst intern um die Vernetzung von Maschinen, Systemen, Produkten und Prozessen geht – haben einen erheblichen Einfluss darauf, externe Geschäftsziele zu erreichen.
Kurz: Unsere Kunden haben im Zuge der digitalen Transformation Industrie 4.0 durchaus im Blick, aber es fehlt noch an der Entwicklung entsprechender Geschäftsmodelle und deren Positionierung am Markt.
Zudem sind aktuell viele Hersteller noch damit beschäftigt, die technischen Voraussetzungen für Industrie 4.0 zu schaffen – etwa damit, Geschäftsdaten aus den unterschiedlichen Systemen, Tabellen oder Unterlagen auf einer einzigen Unternehmensplattform in der Cloud zu konsolidieren.




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