Verzögerung bei Twint

Coop, Migros und die Daten

Einen grossen Zuspruch bekommt Twint nicht nur von den Banken, sondern offenbar auch aus dem Detailhandel. Bei Coop, den Migros-Töchtern digitec.ch und galaxus.ch sowie Selecta ist Twint bereits eine Bezahloption. Neu wurden nach Aussage Kneisslers Denner, Migros, Landi/Volg und Lidl als Akzeptanzstellen gewonnen. Bei den Detailhändlern laufe nun die Implementierungsphase. Die Aufschaltung sei 2017 geplant.

Für die Akquise weiterer Akzeptanzstellen sind künftig die Twint-Miteigentümer Aduno und Six verantwortlich. Wie Kneissler sagte, sei Twint ausserdem mit dem Payment-Anbieter Concardis in Kooperationsgesprächen.

Gebühren und Kundenservices

Geld verdienen will Twint mit zwei Prozessen: Einerseits sollen – wie bei Kartenzahlungen – Gebühren für die Zahlungstransaktionen erhoben werden. Wie Kneissler sagte, sollen die Abzüge pro Bezahlvorgang aber minimal sein. «Wir wollen Twint durch tiefe Gebühren zur attraktivsten Zahlungsoption machen», sagte er. Die Kosten sollen geringer sein als diejenigen für Kartenzahlungen und auch Apple Pay.

Die zweite Erlösquelle werden die Mehrwertdienste sein, also Kundenkarten, Coupons und Stempelkarten. Diese Services sind bei den grossen Detailhändlern bereits etabliert, etwa Coop Supercard oder Cumulus von Migros. Lokale oder kleinere Ladengeschäften können via Twint eigene Kundenbindungsprogramme etablieren. Dafür will Twint ein spezielles Online-Portal lancieren. Weder der Händler noch Twint hätten dabei Einsicht in den Warenkorb der Verbraucher, sagte Mitgründer Hügli auf Anfrage der Computerworld. In den Auswertungen seien lediglich die Transaktionsdaten abzulesen – wie heute beispielsweise auf Kreditkartenabrechnungen.




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