Vorschau 22.02.2019, 10:41 Uhr

Mobile World Congress: Wieder frischer Wind

Der Mobile World Congress wird dieses Jahr viel Spannendes bieten: Von faltbaren Smartphones über 5G-Endgeräte bis hin zu neuen Anwendungen reicht das Spektrum.
(Quelle: GSMA)
Es tut sich wieder einiges in der Mobilfunkwelt: In diesem Jahr, in dem die neue Mobilfunktechnologie mit 5G-Endgeräten zumindest in einigen Ländern wie den USA oder Südkorea auf den kommerziellen Markt kommt, nimmt der Mobile World Congress (MWC) eine besondere Rolle ein.
Denn auf der weltweit grössten Messe der TK-Branche werden vom 25. bis 28. Februar nicht nur die ersten serienreifen 5G-Smartphones vorgestellt, sondern auch viele neue Anwendungsszenarien im Zusammenhang mit dem Internet of Things und Künstlicher Intelligenz (KI) gezeigt. Entsprechend gut dürfte die Teilnahme am Event in Barcelona sein, der Veranstalter GSMA rechnet mit rund 107.000 Besuchern der reinen Fachbesucherveranstaltung, was dem Vorjahresniveau entspricht. 
Sie erwartet neben der klassischen Messe mit rund 2.000 Ausstellern in den Hallen der Fira de Barcelona auch wieder eine Reihe von Unterausstelllungen wie die „4 Years From Now (4YFN)“ für innovative Start-ups oder auch eine traditionell hochkarätig besetzte Konferenz. Bei den Keynote-Sprechern sind noch mehr als in den vergangenen Jahren prominente Namen vertreten, die nicht aus der ITK-Branche kommen und vor allem neue Perspektiven für digitale Anwendungen aufzeigen sollen.
Dazu gehören mitunter der Daimler-Chef Dieter Zetsche oder der IOC-Präsident Thomas Bach. Mit dem Microsoft-CEO Satya Nadella oder der HTC-Gründerin Cher Wang sowie den Chefs von Vodafone, Nick Read, und Telefónica, José María Álvarez-Pallete López, kommen aber auch einige Schwergewichte der ITK-Branche, bei denen besonders die Sicht auf Herausforderungen wie 5G oder KI interessant sein könnte.

Politische Kontroversen um die neuen Netze

Bereits 2018 hatten provokante Aussagen der Chefs einiger grosser Netzbetreiber auf dem MWC eine Debatte über die Regulierung und Finanzierung der neuen 5G-Netze ausgelöst. Da diese Fragen in vielen Ländern nicht wirklich gelöst wurden, dürfte diese Debatte auch dieses Jahr weiter eine Rolle spielen. Auf der Agenda wird aber wohl auch die harte Auseinandersetzung der USA mit chinesischen Anbietern wie Huawei und ZTE stehen, die massive Auswirkungen auf den weiteren Netzaufbau haben könnte.
Für ganz anderen, eher positiven Diskussionsstoff werden die neuen Smartphones sorgen, die in Barcelona erstmals gezeigt werden. Während Samsung für die Premieren seines Galaxy S10 und wohl auch das faltbare Galaxy F die grosse Bühne eine Woche vor dem MWC in San Francisco sucht, nutzt Huawei den Sonntag in Barcelona für die Vorstellung seines ersten 5G-Smartphones und eines Faltgeräts, während die Premiere des Nachfolgers des Bestsellers P20 noch einen weiteren Monat auf sich warten lassen könnte.
Auch Sony, Nokia und LG haben bereits Veranstaltungen im Umfeld der Messe angekündigt, auf denen sie voraussichtlich ihre neuen Flaggschiffe präsentieren werden. Darunter könnten neben Erwartbarem wie einem Sony Xperia XZ4 oder LG G9 aber auch Überraschungen sein wie ein falt­bares Smartphone von LG oder die weitere Neuauflage eines Klassiker-Handys, mit denen Nokia in den zwei Vorjahren Aufsehen erregte.
Neben den vielen kleineren Herstellern und Nischenanbietern werden sich auch einige Newcomer dieses Jahr zeigen, zu den interessantesten dieser Anbieter gehört Xiaomi aus China, die sich bald mit einer breiteren Präsenz auch nach Deutschland wagen und erstmals ein neues Smartphone auf einem MWC-Event vorstellen könnten. Der chinesische Hersteller Royole, der mit seinem seriennahen Falt-Smartphone bereits für Furore auf der CES sorgte, wird erstmals den Weg auf den MWC finden – dort aber sicher mit ­einem solchen Produkt nicht mehr der Einzige sein.




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