08.02.2012, 00:00 Uhr

Studie: Privathandy als Arbeitsgerät sehr beliebt

"Der Geist ist aus der Flasche" - so titelt die Managementberatung Accenture ihre aktuelle Studie zur Nutzung privater Geräte am Arbeitsplatz. Demnach verrichten 67 Prozent der befragten Angestellten in Deutschland berufliche Aufgaben zumindest gelegentlich mit eigenen Handys und Computern. Sie sitzen dabei vor allem an eigenen PCs (56 Prozent), Laptops (53 Prozent) und Smartphones (36 Prozent). Verglichen mit Angestellten in anderen Ländern sind die deutschen Arbeitnehmer sogar zurückhaltend. Die Befragung wurde in 19 Ländern durchgeführt, demnach arbeiten insgesamt 72 Prozent der Arbeitnehmer auch von eigenen Geräten aus.

Doch nicht nur bei den Geräten vermischen Angestellte Privates mit Arbeit: 28 Prozent der Befragten in Deutschland haben beispielsweise schon beruflich ihr privates Webmail-Konto genutzt; 19 Prozent tauschen sich mit Kollegen und anderen Kontakten per Instant Messaging aus und 18 Prozent kommunizieren mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern über Social Networks.

Probleme für Arbeitgeber

Für Unternehmen ist die "Invasion privater Technologie" allerdings problematisch, so Accenture. Passiert sie ungesteuert, ist die Sicherheit von Daten und IT-Systemen in Gefahr. Zudem verursacht es einen höheren Aufwand, eine Vielzahl von Geräten und Programmen technisch zu unterstützen. Und nicht zuletzt leiden möglicherweise Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit darunter, wenn sich einige Mitarbeiter zum Beispiel in sozialen Netzwerken austauschen, andere aber nicht. Sprechen Unternehmen allerdings rigide Verbote aus, so droht ihnen Motivationsverlust bei Mitarbeitern - und es ist fraglich, ob die Verbote auch greifen. 18 Prozent der Befragten geben nämlich an, sich über entsprechende Vorschriften hinweg zu setzen. Die Autoren der Studie empfehlen Arbeitgebern, statt Anarchie zu dulden oder autoritäre Beschränkungen durchzusetzen, mit den Anwendern im Unternehmen zusammenzuarbeiten; vor allem um zu erkennen, wo eine Öffnung und Erweiterung der Ausstattung die grössten Vorteile bringt und auch um konkrete Risiken zu identifizieren. (ph/th)



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