15.02.2012, 00:00 Uhr

Europäische Wettbewerbshüter genehmigen Motorola-Übernahme durch Google

Die Europäische Kommission hat dem Internetgiganten Google erlaubt, den Handy-Hersteller Motorola Mobility zu schlucken. "Wir sind nach einer eingehenden Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass diese Übernahme keine wettbewerbsrechtlichen Probleme aufwirft", so Joaquín Almunia, Vizepräsident der Kommission und zuständig für Wettbewerbspolitik. Damit ist ein wichtiger Meilenstein mit Blick auf die im August letzten Jahres verkündeten Übernahmepläne erreicht. Der Deal würde für Google nicht nur den Einstieg in das boomende Smartphone-Hardwaregeschäft bedeuten, sondern auch die Stellung von Android im sogenannten Patentkrieg stärken.

Die Wettbewerbshüter gingen bei der Prüfung des Milliarden-Deals unter anderem der Frage nach, ob Google nach der Übernahme anderen Smartphone-Herstellern die Nutzung von Android verbieten würde. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass es unwahrscheinlich ist, dass Google sein Mobilbetriebssystem zukünftig auf Motorola beschränkt, da eine grosse Nutzerbasis von Android auch die Verbreitung der übrigen Google-Dienste vorantreibe.

Genehmigung weiterer Länder steht noch aus
Ausserdem prüfte die Kommission, ob Google in der Lage wäre, die Patente von Motorola einzusetzen, um für seine Dienste eine Vorzugsbehandlung zu erreichen. Auch diese Frage wurde letztendlich verneint. "Google schafft bereits auf vielen verschiedenen Wegen Anreize für Kunden, seine Dienste zu nutzen. Der Erwerb von Motorola würde hier keine grösseren Veränderungen mit sich bringen", gab die Europäische Kommission in einer Pressemitteilung bekannt. Kurz nach Bekanntwerden der EU-Entscheidung genehmigte auch das US-Justizministerium den Übernahme-Deal. Allerdings wolle man Google im Auge behalten: "Wir werden nicht zögern, den wettbewerbswidrigen Einsatz von grundlegenden Patenten zu unterbinden." Nach eigener Aussage muss Google jetzt noch die Entscheidung "einiger weiterer Länder" abwarten. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um China, Israel und Taiwan. (ph/th)



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