Tempo, Tempo: Auch Mobile zählt die Ladezeit

Unkomprimierte Dateien sind der grösste Performance-Killer

Über die grössten Performance-Killer herrscht weitgehend Einigkeit unter den Experten. An erster Stelle steht die Datei­grösse von Bildern, Java­scripts und CSS-Dateien ­sowie des HTML-Codes selbst. Deswegen ist Datenkomprimierung hier ein Muss. "Nahezu alle modernen Browser unterstützen Datenkompression für CSS-, HTML- und Javascript-Dateien. Dabei werden unnützer Meta-Content und Meta-Tags sowie nicht benötigtes Javascript und andere Client-Scripts entfernt. Dadurch werden weniger Daten gesendet, was in ­einer besseren Ladezeit resultiert", erklärt Grötsch. Er empfiehlt das Komprimierungsverfahren "Gzip", da es von den meisten Webservern unterstützt werde und weitverbreitet sei.
Daneben ist es sinnvoll, sich generell Gedanken darüber zu machen, wie viele und welche Bilder tatsächlich für die mobile Darstellung wichtig sind. Und: "Bei Bildern ist 'Lazy Loading' Trumpf. Sie sollten erst auf Anforderung nachgeladen werden, etwa wenn sie durch Scrollen im sichtbaren Bereich erscheinen", so Wernhöfer. 
Ein weiterer Punkt ist die Anzahl der zu ladenden Dateien. Jedes einzelne eingebundene Bild, ­Javascript oder CSS-File erzeugt eine eigene Server-Abfrage - und das kostet Zeit. "Legt man die einzelnen Javascripts oder CSS-Dateien zusammen oder legt sie inline in den ­HTML-Code, spart man Ladezeit", so Klöschen von Diva-e. Zudem sollten die Dateien minifiziert, also von unnötigen Zeichen, Leerzeilen und Zeilenumbrüchen befreit werden.

Content Delivery Networks beschleunigen den Shop

Bei der Auslieferung lässt sich ebenfalls einiges tun: Da Browser parallele Downloads von Ressourcen aus dem gleichen Host begrenzen, empfiehlt es sich, für die Auslieferung Content Delivery Networks, kurz CDN, einzusetzen. Dabei werden zumeist statische Inhalte auf den Servern eines CDN-Anbieters abgelegt, sodass beim Aufruf der Seite nicht alle Inhalte vom eigenen Server abgerufen werden müssen.
Auch Caching kann die Performance insgesamt deutlich verbessern. Dabei muss zwischen der Server-Seite und der Browser-Seite unterschieden werden: "Beim Browser Caching werden statische Dateien wie Bilder und Skripte im Browser des Nutzers gespeichert. Bei einem zweiten Seitenaufruf brauchen diese dann nicht mehr vom Server geladen zu werden", ­erklärt Michael Märtin von Atlantis Media. Server-seitig lassen sich über Tools bereits aufgerufene Seiten cachen. Ein zweiter ­Besucher der Seite bekommt sie viel schneller angezeigt, da sie nicht erst dynamisch vom Webserver zusammengebaut werden muss, sondern vom Tool ausgeliefert wird.
Hilfreich ist auch, das Laden der einzelnen Elemente nach Relevanz zu staffeln. "Third-Party-Elemente wie das Tracking oder ­Adserver-Zugriffe sollten ganz ans Ende gestellt werden", erklärt Elbert: "Stellen Sie immer die Performance vor die Features. Wenn ein Shop auf dem Smartphone nicht zu bedienen ist, hat er keinen Wert und ist als Vertriebskanal nicht geeignet. Alle tollen Features sind damit Sondermüll."
Mobile Commerce wird auch 2016 weiter wachsen: 2016 werden die deutschen Mobile-Kunden rund 17 Mal über ihr Smartphone oder Tablet einkaufen - mehr als doppelt so häufig wie in den beiden Vorjahren, so eine Studie von RetailMeNot.




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