Neue Glitch-Fussballschuhe 10.11.2016, 12:30 Uhr

Adidas setzt auf Mobile Commerce mit Newstore

Adidas verkauft seinen neuen Fussball-Schuh "Glitch" in Grossbritannien exklusiv über die mobile Glitch-App. Die Mobile-Commerce-Technologie dahinter stammt von Newstore.
(Quelle: Adidas)
Nicht nur das Design der Schuhe ist innovativ, sondern auch die Vertriebsstrategie: Für den Verkauf der neuen "Glitch"-Fussballschuhe, der jetzt in Grossbritannien startet, setzt der Sportartikel-Hersteller Adidas auf die Mobile-Retail-Plattform von Newstore. Adidas ist der erste grosse Name, den das Start-up von Stephan Schambach, dem Gründer der Shopsoftware-Anbieter Intershop und Demandware, in Europa als Kunde gewinnen konnte.
Die Fussballschuhe, bestehend aus Innen- und Aussenschuh ("Skin" genannt), können nur über die mobile Adidas Glitch App erworben werden. Sie ist nun für das mobile Betriebssystem iOS und später auch für Android verfügbar. Alle Bestellungen und Transaktionen sowie der Kundenservice erfolgen über die App. Davon, dass sich Kunden eigens eine App auf ihr Mobilgerät laden, erhofft sich der Hersteller, die Sportler enger an die Marke Adidas zu binden.
Die Exklusivität wird dadurch erreicht, dass Kunden einen Einladungscode benötigen, um die Glitch-Schuhe kaufen zu können. Die App-Nutzer sind Teil der Glitch-Community, unter dem Hashtag #Glitch16 wird im Social Web über die Schuhe gesprochen. Sobald sie ihr "Starter-Pack", das aus einem Innenschuh und zwei äusseren Skins besteht, gekauft haben, erhalten sie selbst Einladungscodes, die sie weitergeben können.

Persönliche Anprobe und Lieferung am gleichen Tag

Damit der Schuh gut passt, ist eine persönliche Anprobe Teil des Konzepts. Über die Glitch-App buchen Kunden ihre persönliche Anprobe, Ort und Zeit werden in der App angezeigt. Experten helfen dabei, die richtige Grösse zu wählen. Zusätzlich räumt Adidas eine zweiwöchige Frist fürs Anprobieren beziehungsweise das Rücksenden der Schuhe ein.
Auch bei der Auslieferung beschreitet Adidas neue Wege mit Same Day Delivery, allerdings nur in London. Wer seine Glitch-Boots vor fünf Uhr abends während der Woche oder vor elf Uhr morgens am Samstag bestellt, bekommt sie innerhalb der nächsten vier Stunden an einen Ort seiner Wahl geliefert. Adidas weist darauf hin, dass es für dieses Same Day Delivery ein Kapazitätslimit gibt. Alle Bestellungen ausserhalb Londons werden am nächsten Tag geliefert. Fussballer können sich zusätzliche Skins kaufen oder neue vor dem Spiel bestellen und diese schnell geliefert bekommen.
Newstore ist das dritte Unternehmen von Stephan Schambach, der Hauptsitz ist in Boston, das Entwicklungszentrum in Berlin. Schambach setzt darauf, dass künftige Vertriebskonzepte und der Omni-Channel-Handel nicht mehr ohne eine Mobile-Komponente auskommen. "Marken, die ein attraktives Einkaufserlebnis liefern wollen, müssen 'mobil‘ in den Mittelpunkt ihrer Commerce-Strategie stellen. Der Kauf mit einem Klick und die schnelle On-Demand-Lieferung sind kein Luxus mehr - sie werden erwartet", erklärt Schambach.
Harm Ohlmeyer, Senior Vice President Digital Brand Commerce bei Adidas, erhofft sich von dem mobilen Verkaufsansatz eine starke Kundenbindung: "Die starke mobile Interaktion steigert die Konversionsrate und festigt die Kundenbeziehung zur Marke Adidas." Über den Mobile-First-Ansatz für Glitch soll den Kunden Neuheit und Exklusivität vermittelt werden.

Technische Hintergrundinfos zu Newstore

Die "Newstore Mobile Retail Platform" bildet eine cloud- und mobile-basierte Technologie-Schicht ("Layer"). Diese Schicht setzt auf die vorhandene E-Commerce-Software und das ERP-System auf, ohne dass dazu grössere Umbauarbeiten im Backend nötig seien, verspricht Newstore. Als Zahlungsmittel sind Apple Pay und Paypal integriert. In Deutschland ist Apple Pay noch nicht verfügbar.
In der Newstore-Plattform enthalten sind mobile White-Label-Apps für Konsumenten und für die Verkäufer in stationären Geschäften. Kundinnen und Kunden können mit Hilfe der App orts- und zeitunabhängig bestellen. Das Verkaufspersonal kann auf die Bestellungen und Anfragen entsprechend reagieren. Verwaltet wird der Omnichannel-Verkauf über das Tool "Newstore HQ", das die Zahlungs- und Fulfillment-Abwicklung regelt.




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