Risikoreiche Expansion 21.12.2016, 09:45 Uhr

Uber macht 800 Millionen US-Dollar Miese - in drei Monaten

Teures Wachstum: Fahrdienstvermittler Uber expandiert mit hohem Risiko und gefährdet so seinen Börsengang. Denn der Verlust im dritten Quartal 2016 soll über 800 Millionen US-Dollar betragen.
(Quelle: shutterstock.com/Thailand Travel and Stock)
Der Fahrdienstvermittler Uber erkauft sein rasantes Wachstum weiter mit hohen Verlusten: Im dritten Quartal habe das Unternehmen ein Minus von mindestens 800 Millionen US-Dollar (772 Millionen Euro) erzielt, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Steuern und Zinsen sowie die Ergebnisse des kürzlich an den dortigen Konkurrenten Didi Chuxing verkauften Geschäfts in China seien in der Summe nicht enthalten. Zuvor hatte bereits der Tech-Branchendienst "The Information" über die Zahlen berichtet.

Zu aggressive Wachstumsstrategie?

Die roten Zahlen sind das Resultat einer extremen Wachstumsstrategie. Uber gab unter anderem viel Geld aus, um Personal anzuwerben. Daneben liefert sich Uber mit Rivalen wie Lyft einen harten Wettkampf um Fahrer. Zudem gingen Investitionen etwa in autonomes Fahren oder den Essen-Lieferservice UberEats ins Geld.
Bei den Erlösen zahlt sich die aggressive Expansionsstrategie aber aus. Den Berichten zufolge steigerte Uber den Umsatz vom zweiten auf das dritte Quartal von 1,1 auf 1,7 Milliarden US-Dollar.
Die von Investoren zuletzt mit 68 Milliarden US-Dollar bewertete Firma ist bislang noch nicht an der Börse gelistet und macht ihre Finanzberichte deshalb nicht öffentlich. Die Ergebnisse sollen aus einer Telefonkonferenz mit Investoren stammen.

Uber und Didi

Uber und Didi hatten sich in China einen scharfen Wettbewerb mit massiven Rabatten geliefert, die für beide hohe Verluste bedeuteten. Branchenbeobachter schlossen bereits in den vergangenen Monaten nicht aus, dass die Rivalität mit einer Fusion enden könnte. Die gemeinsame Firma in China soll nun zusammen eine Bewertung von rund 35 Milliarden US-Dollar haben. Die China-Expansion kostete Uber eine Milliarde US-Dollar im Jahr.
Konsolidierungen auf dem Car-Sharing-Markt sind aktuell im Trend: Zuletzt gab es auch bei der Daimler-Tochter Mytaxi eine Fusion zu vermelden: Die Stuttgarter weiten ihr Taxi-Engagement aus und kaufen die britische Taxi-App Hailo.




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