Resümee: Ein Jahr Funkloch-App

Vorgehen gegen schlechtes Netz

Beim Vorgehen gegen schlechtes Netz sieht der Verband der IT- und Multimediaindustrie Sachsen-Anhalt auch die Politik in der Pflicht. So müsse ein Unternehmen auch wirtschaftlich abwägen, wo Funkmasten aufgestellt werden und wo nicht. Hier sei der Staat gefragt, Standorte, die nicht rentabel seien, entweder zu subventionieren oder in Eigeninitiative Masten aufstellen. Schlechter Funkempfang kann auch an der Landschaft liegen. "Wald und Laub sind für Funkwellen tödlich," sagt der Verbandsvorsitzende und Unternehmer Marco Langhof.
Der Verband bremst auch die Erwartung, dass sehr schnell alle Funklöcher gestopft werden können. Wenn die Politik jedoch Willen zeige, könne man zumindest Dörfer ab rund 1.000 Einwohnern und Fernzugstrecken innerhalb der nächsten Jahre zuverlässig an ein mobiles Netz anschliessen. "Wenn man das wirklich will, kann man bis 2025 durch sein", sagt Langhof.
Die Christdemokraten wollen in den kommenden zwei Jahren zehn Millionen Euro für ein Sofortprogramm für Mobilfunk ausgeben. Ob das aber tatsächlich im Haushalt festgeschrieben wird, steht nicht fest.
Derweil wird in Sachsen-Anhalt bereits der neuste Mobilfunkstandard 5G ausgebaut. Ob dies aber kurzfristig zu einer allgemein besseren Netzabdeckung führen wird, ist Langhof zufolge eher unwahrscheinlich. Für eine flächendeckende Versorgung brauche es seinen Angaben zufolge 180.000 Funkmasten. Derzeit gebe es in der Bundesrepublik aber lediglich 75.000 Standorte.



Das könnte Sie auch interessieren