Verbraucherschützer warnen vor Amazons Dash-Buttons

Dynamic Pricing ohne Transparenz

Ein weiterer Kritikpunkt wird klar, wenn man weiss, wie Amazon seine Preise festsetzt. Denn es gilt keineswegs ein Preis für alle Kunden. Das Stichwort: Dynamic Pricing. Durch die Dash-Buttons erhält der E-Commerce-Riese nicht nur eine weitere Datenquelle, um jedem Kunden den höchsten Preis anzubieten, zu dem er kaufen würde, er gewährt auch keinerlei Transparenz über diesen.
Die Praxis der Dash-Buttons widerspricht damit laut Verbraucherschützern gängigen Regelungen im Internet. Denn dort gilt seit einigen Jahren, dass Kauf-Buttons eindeutig gekennzeichnet sein müssen, zum Beispiel mit der Aufschrift "zahlungspflichtig bestellen" oder "jetzt kaufen". Bereits ein Druck auf den Dash-Button löst einen Kaufvertrag aus. Der Kunde bekommt anschliessend eine Push-Nachricht mit Preis und Menge der Bestellung auf sein Smartphone geschickt und kann die Bestellung lediglich nachträglich ändern oder stornieren.
Das könnte nicht den gesetzlichen Regelungen entsprechen, die Verbraucher vor unbewussten Vertragsschlüssen im Internet schützen, so die Verbände. So wird der User zum Beispiel auch nicht über ein Widerrufsrecht aufgeklärt - eigentlich ist dieser Hinweis Pflicht bei Fernabsatzverträgen. Und der Kauf kann auch von einem Kind oder einem Gast ausgelöst werden - wer ist denn aber in solchen Fällen der Vertragspartner?
Den Verbraucherschützern ist ausserdem die Bindung an Amazon und an die Produkte des Handelsgiganten ein Dorn im Auge. Und die Bindung der Dash-Button-Nutzung an die Prime-Mitgliedschaft, für 49 Euro im Jahr sowie die Kosten der Buttons von 4,99 Euro. Letztere werden allerdings laut Amazon mit der ersten Bestellung verrechnet.



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