Cyber-Kriminalität 11.09.2018, 18:25 Uhr

Siemens wirbt für gemeinsame Charta im Kampf gegen Hacker

Siemens wirbt für eine gemeinsame Charta im Kampf gegen Cyber-Kriminelle. Diese umfasst insgesamt zehn Felder, die vor allem Politik und Wirtschaft zum Handeln auffordern.
(Quelle: Natalya Lysenk / shutterstock.com)
Der Chef von Siemens Deutschland, Uwe Bartmann, warnt vor Cyber-Angriffen auf Unternehmen und öffentliche Infrastruktur. Bei Attacken von Hackern seien 2017 Schäden von rund 500 Milliarden Dollar weltweit entstanden, sagte er am Montag in Frankfurt auf einer Veranstaltung der US-Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany). Dies entspreche der Wirtschaftsleistung Schwedens.
Hacker-Angriffe wie mit der Erpresser-Software "Wanna Cry" im vergangenen Jahr könnten Unternehmen, aber auch Krankenhäuser, Flugsicherung oder die Wasserversorgung treffen. Die Verantwortung für Cybersicherheit müsse bei Firmen und in der Politik an höchster Stelle verankert sein, forderte er. Niemand könne sich dem Thema entziehen: Allein bei Siemens, wo 1.275 Experten für Cybersicherheit arbeiteten, würden täglich rund 1.000 Unregelmässigkeiten registriert.
Damit Menschen Vertrauen in die Digitalisierung fassten, müssten sie sich auf Datensicherheit verlassen können, sagte Bartmann. Zugleich biete die Nutzung grosser Datenmengen riesiges Potenzial: Firmen könnten durch virtuelle Tests Produkte schneller einführen und vernetzte Städte den Energieverbrauch um etwa ein Drittel senken. Auch lasse sich der Nahverkehr flüssiger steuern.
Bartmann warb für gemeinsame Regeln für mehr Cybersicherheit, die Siemens bei der Münchener Sicherheitskonferenz initiiert hatte. Die Charta umfasst zehn Felder, in denen Politik und Wirtschaft aus Sicht des Konzerns aktiv werden müssen. Im Fokus stehen Technologien, bei denen es zu gefährlichen Situationen bei Hacker-Angriffen kommen kann, etwa autonomes Fahren. Neun Partner hatten die Charta unterzeichnet, darunter Daimler, Allianz und die Deutsche Telekom.



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