Was tun? 13.11.2019, 07:57 Uhr

Cybercrime: Was ist ein Identitätsklau?

Das Internet macht es Betrügern leicht, an unsere oft frei zugänglichen Daten wie Fotos zu kommen. Mit einem gefälschten Profil können Kriminelle Ihr Umfeld um Geld anbetteln oder Waren bestellen. Das können Sie dagegen unternehmen.
In der Schweiz nutzen laut einer Studie aus 2019 noch immer 50 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer überall oder mehrfach das gleiche Passwort
(Quelle: CeruleanSon/Pixabay)
Rund eine Million Personen aus der Schweiz waren schon einmal von einem Angriff aus dem Internet betroffen. Dies laut einer Studie aus diesem Jahr (Bevölkerungsumfrage zur Sicherheit im Internet). Demnach besitzen 92 Prozent der Befragten mindesten ein mit dem Internet verbundenes Gerät und 15 Prozent waren schon einmal Opfer eines Online-Angriffs. Über die Hälfte ist der Meinung, dass sie bezüglich Schutz im Internet gut informiert sind. Dennoch: Gemäss der Studie nutzen 50 Prozent der Internetnutzerinnen und -nutzer überall oder mehrfach das gleiche Passwort.
Die Studie wurde gemeinsam von ICTswitzerland, Information Security Society Switzerland (ISSS), Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW), Swiss Internet Security Alliance (SISA), swissICT, SWITCH und ISB - MELANI durchgeführt. Dabei wurden zwischen 25. Januar bis zum 15. Februar 2019 1000 Erwachsene aus der Deutsch- und Westschweiz befragt.

Was ist Identitätsklau?

Beim Identitätsklau (auch -diebstahl, -missbrauch) wird die Identität einer Person missbräuchlich durch Dritte genutzt. Dies kann durch ein Eindringen in einen persönlichen Account – E-Mail, Social Media etc. – geschehen. Alternativ kann ein neues Profil (z.B. auf einer sozialen Plattform) erstellt werden.
Meist besteht die Absicht, mit den Informationen in einem Account zu Geld zu kommen. Mit der fremden Identität kann zum Beispiel ein Konto auf einer sozialen Plattform eröffnet oder Waren bestellt werden. Alternativ will ein Täter mit dem Fake-Profil das Opfer schlecht machen. Bei der ersten Variante ist das Beispiel von erfundenen Geschichten bekannt. 

Was motiviert Cyberkriminelle zu Identitätsdiebstahl?

Wie idprotection.eu (Victim Support for Identity Theft VISIT, Deutschland), schreibt, können folgende Stimuli für einen Identitätsklau auftreten:
  • Finanzieller Identitätsdiebstahl: Jemand nimmt die Identität Dritter an und begeht eine Straftat, um dem Opfer finanziellen Schaden zuzufügen.
  • Krimineller Identitätsdiebstahl: Eine spezifische Straftat, bei der eine Person Zugriff auf Ihre personenbezogenen Daten hat und Ihren Namen sowie Ihre Identität bei Strafverfolgungsbehörden angibt. 
  • Synthetischer Identitätsdiebstahl: Betrug anhand einer fiktiven Identität: Cyberkriminelle schaffen neue Identitäten anhand von realen und erfundenen Informationen. 
  • Medizinischer Identitätsdiebstahl: Dies ist der Fall, wenn jemand private Informationen einer Person stiehlt, um medizinische Versorgung zu erhalten, verschreibungspflichtige Medikamente zu bekommen oder falsche Rechnungen an Versicherungen im Namen des Opfers stellt.
  • Identitätsdiebstahl bei Kindern: Laut Visit werden immer mehr solche Fälle verzeichnet. Ein Identitätsdiebstahl eines Kindes könnte jahrelang unentdeckt bleiben.
  • Identität klonen: In diesem Fall werden nicht persönliche Infos einer Person gestohlen, um einen finanziellen Vorteil zu erlangen oder eine Straftat in deren Namen zu begehen, sondern Identitäts-Klone übernehmen die Klon-Identität. Das heisst, eine Person nimmt quasi Ihr Leben an einem anderen Ort ein.



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