BSI-Lagebericht 09.11.2016, 17:39 Uhr

Cyber-Attacken nehmen drastisch zu

Wie aus dem Lagebericht 2016 des BSI hervorgeht, ist die digitale Sicherheit in Deutschland zunehmend in Gefahr. Ransomware und andere Schädlinge bedrohen gleichermassen Unternehmen, Behörden sowie Privatpersonen.
(Quelle: StepanPopov / Shutterstock.com)
Cyber-Kriminelle nutzen immer häufiger Schwachstellen in Software und Geräten aus, um IT-Systeme in Deutschland zu attackieren. Vor allem die Bedrohung durch Erpresserprogramme ("Ransomware") habe sich seit Ende 2015 deutlich verschärft, geht aus dem Lagebericht 2016 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor, der am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. "Wenn informationstechnische Systeme von Krankenhäusern, Unternehmen oder der Verwaltung lahmgelegt werden, um "Lösegeld" zu erpressen, ist das eine ernstzunehmende Entwicklung, die ein entschiedenes Handeln erfordert", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU).
Der Innenminister warnte vor den Gefahren für die freie Meinungsäusserung durch Hacker-Angriffe und Desinformationskampagnen. "Solche Cyber-Angriffe stehen für eine neue Dimension an Bedrohung, indem sie gezielt Einrichtungen der demokratischen Willensbildung ins Visier nehmen." De Maizière warnte im Vorwort des Lageberichts vor möglichen Folgen: "Haben sie Erfolg, sehe ich langfristig Gefahren für die freiheitliche Gesellschaft und unsere Demokratie."
De Maizière kritisierte auch den Einsatz von Software-Robotern in sozialen Netzen, die automatisch manipulative Einträge veröffentlichen. "Das ist eine bösartig intelligente Nutzung des Netzes, über die wir aufklären müssen." Das Innenministerium werde vor der kommenden Bundestagswahl alle Parteien dazu auffordern, sich öffentlich zu verpflichten, auf manipulative Bots zu verzichten.



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