Cisco warnt vor Destruction-of-Service-Angriffen

Veränderte Angriffsmethoden

Cisco hat innerhalb des Reports folgende relativ neue Varianten von Angriffsmethoden analysiert:
  • Destruction-of-Service-Angriffe (DeOS): Diese können Backups und Sicherheitsnetze von Unternehmen zerstören, die zur Wiederherstellung von Systemen und Daten nach einem Angriff erforderlich sind. Erfolgreiche Angriffe dieser Art sind sehr schädlich, da Unternehmen keine Möglichkeit der Wiederherstellung bleibt.
  • Dateilose Malware: Cisco hat zunehmend dateilose Malware entdeckt, die nicht auf der Festplatte, sondern nur im flüchtigen Speicher vorliegt. Sie lässt sich schwerer erkennen oder untersuchen, da ein Neustart die Malware zunächst löscht. Zudem werden anonymisierte und dezentrale Infrastrukturen genutzt, wie z.B. ein Tor-Proxy-Dienst, um Kommando- und Kontrolltätigkeiten zu verschleiern.
  • Ransomware-as-a-Service: Durch die Weiterentwicklungen der Ransomware können Kriminelle Angriffe unabhängig von ihren Kenntnissen einfacher ausführen. So hat Ransomware 2016 einen Schaden von über 1 Milliarde Dollar verursacht.
  • Business Email Compromise (BEC-Angriffe): Diese Art der Social-Engineering-Angriffe verleitet Mitarbeitende dazu, über eine offiziell aussehende E-Mail Überweisungen an die Angreifer auszuführen. Zwischen Oktober 2013 und Dezember 2016 wurden laut Internet Crime Complaint Center über BEC-Angriffe insgesamt 5,3 Milliarden US-Dollar gestohlen.
  • Spyware und Adware: Cisco hat 300 Unternehmen über einen Zeitraum von vier Monaten untersucht und festgestellt, dass jedes fünfte von ihnen (20 Prozent) durch Malware aus drei vorherrschenden Spyware-Familien infiziert wurde. In einer Unternehmensumgebung kann Spyware Benutzer- und Firmeninformationen stehlen, die Sicherheit von Geräten schwächen und Malware-Infektionen erhöhen.
Fingierte Überweisungsaufforderungen per E-Mail, sogenannte BEC-Angriffe (Business Email Compromise) sind lukrativ: 5,3 Milliarden Dollar konnten damit bisher ergaunert werden © Cisco
Angesichts solcher Entwicklungen ist die Wirksamkeit von Sicherheitspraktiken entscheidend. Die Zeit bis zur Erkennung (Time to Detection, TTD), also dem Zeitfenster zwischen einem Angriff und dem Erkennen einer Bedrohung, ist dabei eine entscheidende Kenngrösse. Sie zu verkürzen bedeutet, den Aktionsraum der Angreifer zu begrenzen und Schäden zu minimieren. Und in diesem Zusammenhang hält Cisco eine Erfolgsmeldung parat: Das Unternehmen habe in den letzten sechs Monaten seine Zeit bis zur Erkennung von Angriffen im Mittel auf etwa 3,5 Stunden verringern können.




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