Telko-Knatsch 16.04.2020, 13:19 Uhr

Streit zwischen Init7 und UPC verlangsamt Internet-Verbindung der Kunden

Mitten in der Corona-Krise streiten sich UPC und der Winterthurer Internet-Provider Init7. Kunden im Home Office bezahlen den Preis und müssen mit langsamerer Internet-Verbindung rechnen.
UPC und Konkurrent Init7 zoffen sich – auf Kosten der Kunden
(Quelle: upc/Init7)
UPC hat den Traffic-Austausch zwischen UPC und dem Winterthurer Internet-Provider Init7 einseitig eingestellt, wie «Watson» berichtet. Bisher flossen die Daten beim sogenannten Private Peering von Init7 direkt zur UPC und umgekehrt. Neu müssen ihre Daten einen Umweg über die USA nehmen.
Was ist passiert? Am Dienstag informerte Init7 via Twitter, dass der viel grössere Telko UPC (Liberty Global) die sogenannten Peering-Sessions von Init7 gekappt hat. Dadurch sei die Latenz stark gestiegen. Init7 verurteilt dies als «aggressiven Akt».
In einem langen Statement schreibt Init7-CEO Fredy Künzler: «Am 14. April 2020 um ca. 10:30 Uhr hat UPC (AS6830, auch bekannt als Liberty Global) einseitig die bestehenden Interkonnektionen (PNI, Private Peerings) zu Init7 (AS13030) abgeschaltet. Diese Peering-Links bestanden seit über einer Dekade und haben bislang eine direkte Verbindung zwischen dem Init7-Netz und dem UPC-Netz gewährleistet. Diese Abschaltung ist ein einseitiger Akt der Aggression.»
Quelle: Screenshot/Init7
UPC hat dies offenbar im vollen Bewusstsein der Konsequenzen durchgezogen. «Durch die einseitige Abschaltung der Peerings mit Init7 durch UPC beträgt die Latenz [Erklärung siehe unten, Anm. d. Red] seit dem 14. April 2020 jetzt ca. 140ms – gut sichtbar in der neben-stehenden Grafik. UPC zieht es vor, Traffic zu Init7 via die USA statt direkt wie bisher zu routen.»



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