Datenschutz 18.05.2021, 10:02 Uhr

Digitale Gesellschaft lanciert Web-Dienst für Auskunftsbegehren

Die Digitale Gesellschaft hat einen Webdienst lanciert, mit dem Auskunftsbegehren generiert werden. Somit können alle Interessierten auf einfache Weise bei Unternehmen und Behörden Auskunft über ihre eigenen Daten verlangen.
So präsentiert sich der Online-Dienst datenauskunftsbegehren.ch
(Quelle: Screenshot NMGZ)
Die Digitale Gesellschaft, ein gemeinnütziger Verein für den Bürger- und Konsumentenschutz im digitalen Zeitalter, hat den Webdienst datenauskunftsbegehren.ch lanciert. Unter der gleichlautenden Webadresse lassen sich ab sofort schriftliche Datenauskunftsbegehren an Unternehmen und Behörden richten.
Damit erleichert die Digitale Gesellschaft den Prozess um einiges. In einer Mitteilung wird betont, dass das Recht auf Auskunft ein wesentliches Element im Datenschutzrecht sei. Betroffene Personen können demzufolge Auskunft über ihre eigenen Daten verlangen. Sie können sich damit informieren, wofür, wie und wo ihre Personendaten bearbeitet und verwertet werden. Zudem liessen sich so falsche Daten korrigieren oder die gespeicherten Personendaten komplett löschen.
Mit dem Online-Generator können verschiedene Arten von Auskunftsbegehren mit ein paar Mausklicks erstellt werden. So lassen sich beispielsweise die Daten anfordern, die Mobilfunk-Provider im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung über unser Kommunikations- und Mobilitäts-Verhalten speichern. Es können aber auch die eigenen Gesundheitsdaten bei Krankenkassen erfragt oder die Daten über die eigene Kreditwürdigkeit bei Bonitätsdatenbanken beschafft werden. Die Auskunft muss grundsätzlich vollständig und innert 30 Tagen erteilt werden.

Persönliche Daten bleiben lokal gespeichert

Der Online-Generator wurde nach Angaben des Anbieters datenschutzfreundlich gestaltet. So werden die Personendaten für die Auskunftsbegehren ausschliesslich lokal im Browser verarbeitet und nicht an einen Server im Internet übertragen. «Wir gehen mit gutem Beispiel voran und setzen zu 100 Prozent auf ‹Privacy by Design›», lässt sich Erik Schönenberger, Geschäftsleiter der Digitalen Gesellschaft und Leiter des Projekts, in einer Mitteilung zitieren.
Das Projekt werde vom Programm «Digitalisierung + Gesellschaft» der Stiftung Mercator Schweiz finanziell unterstützt, heisst es. Die Nutzung des Online-Dienstes sei kostenlos. Allerdings fallen natürlich später Kosten an, da das schriftliche Auskunftsbegehren ausgedruckt und per Einschreiben an die betreffende Firma oder Behörde verschickt werden muss.




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